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EKD zu Zander-Rückzug: Respektieren Entscheidung der Betroffenen

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will die Entscheidung des langjährigen Betroffenenvertreters, Detlev Zander, sein Amt als Sprecher im Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Diakonie ruhen zu lassen, nicht kommentieren. Die EKD respektiere die internen Prozesse und Entscheidungen der Gruppe der betroffenen Personen, sagte ein Sprecher am Donnerstag auf Nachfrage.

Am Mittwoch wurde bekannt, dass Zander sein Amt als Sprecher im Beteiligungsforum ruhen lässt und vorläufig Nancy Janz alleinige Sprecherin wird. In dem Gremium treffen leitende Geistliche und Kirchenjuristen gemeinsam mit Betroffenen von Missbrauch maßgebliche Entscheidungen zu Aufklärung, Prävention und Entschädigung sexualisierter Gewalt in der Kirche. Zander gehört dem Gremium seit dessen Start im Jahr 2022 an und engagierte sich auch zuvor bei dem Thema in der evangelischen Kirche.

Zander sagte dem epd, Hintergrund seiner Entscheidung seien unterschiedliche Auffassungen darüber, was Aufarbeitung ist und wie man sie vorantreibe. „Diese Unklarheit besteht einerseits in der EKD und in der Diakonie, aber eben auch unter uns Betroffenen, die wir im Beteiligungsforum mitarbeiten.“ Er lasse sein Amt ruhen, um aktuelle Spannungen nicht weiter zu eskalieren, sagte er. Das bedeute aber nicht, dass er zurücktrete. „Ich arbeite inhaltlich und politisch weiter. Und meine Stimme wird unverändert laut und hörbar sein“, sagte er.