Ein Forschungsprojekt der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig nimmt Eisenacher Hausinschriften des Mittelalters und der frühen Neuzeit in den Blick. Der Historiker Andreas Dietmann forsche an einer Sammlung und Edition der Inschriften der Stadt Eisenach und der Wartburg bis zum Jahr 1650, teilte die Stadtverwaltung am Mittwoch mit. Hierfür sei er im hohen Maße auf die Mithilfe der Einwohnerinnen und Einwohner angewiesen.
Viele historische Inschriften seien nicht öffentlich zugänglich. Daher bitte die Stadt ihre Bürgerinnen und Bürger an verborgenen Orten auf Höfen, an historischen Hintergebäuden oder in Kellern nach Inschriften Ausschau zu halten und mögliche Funde zu melden.
Neben Grabinschriften seien im Mittelalter Wandgestaltungen nach dem Geschmack der dort lebenden Menschen in ihrem Wohnumfeld beliebt gewesen. Sie seien ein authentisches Zeugnis vergangener Jahrhunderte. Für Dietmann sind dies Selbstdarstellungen der einstigen Bewohnerinnen und Bewohner. „Es handelt sich sozusagen um das Social-Media der früheren Jahrhunderte“, sagte der Historiker.