Nach dem Abschluss mehrjähriger umfassender Sanierungsarbeiten ist das Schloss Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben in der Pfalz wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Mit der Wiedereröffnung gewinne „Rheinland-Pfalz ein kostbares Juwel zurück, das Geschichte und Kunst, aber auch Genuss und Lebensfreude auf einzigartige Weise vereint“, sagte Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) am Freitagabend bei einem Fest zum Ende der Arbeiten. Die als Sommerresidenz des bayerischen Königs Ludwig I. (1786-1868) erbaute Villa sei ein „kulturelles Aushängeschild“ für die Region.
Das klassizistische Schloss war 2019 für Besucher geschlossen worden und sollte ursprünglich bereits 2022 wieder eröffnet werden. Im Zuge der Arbeiten wurde auch die Ausstellung in den historischen Räumen neu gestaltet worden, wie die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz mitteilte. So zeigt im Gewölbekeller die Keramiksammlung Hinder-Reimers Ausstellungen und Matineen. Die ehemalige Slvegot-Galerie im Obergeschoss ist künftig wechselnden Sonderausstellungen vorbehalten, zum Auftakt ist die Schau „Spuren, Schätze, Sagen – Burgen am Oberrhein“ zu sehen. Teilweise das Interieur der historischen Räume aus der Zeit um 1850 und um 1900 rekonstruiert.
Das Schloss am Ostrand des Pfälzerwaldes war in den Jahren zwischen 1846 und 1852 im Stil einer klassizistischen Villa in der damals zu Bayern gehörenden Pfalz gebaut worden. Zur Innenausstattung gehören Edelholzböden und kostbare Wand- und Deckenmalereien. Teil des Bau-Ensembles sind auch ein eigenes Gebäude für Hofstaat und Bedienstete sowie Stallungen. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung hatte Ludwig I. bereits wegen einer Liebesaffäre mit einer Tänzerin abdanken müssen. In den folgenden Jahren hielt sich der ehemalige Monarch aber regelmäßig in der Villa Ludwigshöhe auf. Seit 1975 befindet sich das Schloss im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz.
Als Ursache für die wiederholt verschobene Wiedereröffnung hatte das Land unter anderem unerwartet große Probleme mit der historischen Dachkonstruktion angegeben. Starke Baupreissteigerungen führten zudem dazu, dass die Sanierung deutlich teurer wurde als geplant: Von ursprünglich veranschlagten gut 10 Millionen Euro stiegen die Kosten auf rund 16 Millionen Euro. In die Außenanlage investierte das Land weitere vier Millionen Euro.
Im Zuge der Arbeiten waren unter anderem 150 große Fenster ausgebaut und saniert worden. Auch die Fassade des Schlosses wurde neu verputzt und gestrichen. Zudem erhielt die Villa Ludwigshöhe eine moderne Brandschutzanlage.