Einstige Hauptstadt von Deutsch-Ostafrika wird Bischofssitz

Um 1890 war Bagamoyo die Hauptstadt der deutschen Kolonialverwaltung in Ostafrika. Die Bevölkerung wurde damals von deutschen Spiritanern missioniert. Nun hat der Papst Bagamoyo zum Bistum erhoben.

Papst Franziskus hat Bagamoyo in Tansania zum Bischofssitz erklärt. Wie das vatikanische Presseamt am Freitag mitteilte, errichtete er das neue Bistum Bagamoyo durch eine Ausgliederung aus dem großen Erzbistum Daressalam. Zum ersten Bischof des neuen Bistums ernannte der Papst den Augustinerpater Stephen Lameck Musomba (55), er war bisher Weihbischof in Daressalam.

In der einst wichtigen Hafenstadt Bagamoyo hatte von 1888 bis 1891 die deutsche Kolonialverwaltung für Ostafrika ihren Sitz. Danach war die Stadt noch bis 1916 Sitz einer deutschen Bezirksverwaltung.

Missioniert wurden die Menschen in Bagamoyo seit 1868 von deutschen Spiritaner-Patres, die ihre Zentrale in Knechtsteden bei Köln haben. Sie hatten damit insbesondere unter freigelassenen Sklaven Erfolg. Von Bagamoyo aus starteten Forscher wie David Livingstone und Henry Morton Stanley ihre berühmten Expeditionsreisen nach Afrika.