In der Kirchengemeinde Pattensen starten die Vorbereitungen schon etliche Tage vor dem Schulbeginn. „Wir dekorieren die Kirche mit Schultüten und Postern“, sagt Pastorin Ann Kristin Grundmann. „Der Einschulungsgottesdienst soll schön werden.“ Ein Team bereite ein Anspiel vor, und es gebe auch eine Mitmachaktion für die Erstklässler, so die 35-Jährige. „Mir ist es besonders wichtig, die Kinder kindgerecht anzusprechen und miteinzubeziehen.“
Wie in Pattensen feiern wohl einige hundert Gemeinden in Niedersachsen Einschulungsgottesdienste rund um den 10. August. „Die genaue Zahl lässt sich nicht beziffern“, sagt Rebekka Neander, eine Sprecherin der Landeskirche Hannovers. Doch das Angebot, das in diesem Jahr unter dem Motto „Alle Kinder Hand in Hand“ gefeiert wird, sei beliebt.
Viele Schulen beteiligen sich an den Einschulungsgottesdiensten
Auch in Winsen. „Viele sagen mir, dass der Gottesdienst das Feierlichste bei der Einschulung ist. Hier erleben die Menschen Kirche als etwas Positives“, sagt Flore Duda, Pastorin an St. Marien in Winsen. Die Kirche könne hier zeigen, dass sie an der Seite der Menschen sei. Denn für Kinder wie Eltern sorge der Übergang in den neuen Lebensabschnitt für Verunsicherung. „Die Eltern möchten sich vergewissern, dass sie dabei nicht allein sind.“ Und so segne sie jedes Kind einzeln, erzählt die Pastorin.
Auch die Schulen freuen sich ihrerseits über das Engagement der Kirchengemeinden. „Ich finde das gut und bin selbst dabei“, sagt die Lehrerin Miriam Kipke von der Hanseschule in Winsen. Denn Kindererziehung brauche den Segen Gottes, so die 53-Jährige, die sich selbst im Kirchenvorstand in Pattensen engagiert. „Der Einschulungsgottesdienst ist dafür ein wichtiger Baustein.“ Doch es hänge von der Einstellung der Schulleitungen und dem Engagement einzelner Lehreinnen und Lehrer ab, wie sehr sich die Schulen für die Gottesdienste engagieren.
Eltern schätzen die Begleitung der Kirche in der wichtigen Lebensphase
Die Grundschule in Brockel, einem kleinen Ort südwestlich von Winsen, mache sogar Werbung für die Einschulungsgottesdienste, erzählt die Hanstedter Pastorin Ulrike Meyer-Heieis erfreut. Außerdem lade die Schule sie zusammen mit den Eltern zu einem Infoabend ein. „Ich stelle mich kurz vor und erzähle von unseren Gottesdiensten. Die Eltern finden das richtig gut“. Es sei „ein stimmiger Abend“.
Rund die Hälfte dieser Familien würde später auch an Gottesdiensten teilnehmen, beobachtet ihr Kollege Marcus Krause, der ebenfalls Pastor in Hanstedt ist. „Natürlich kommt danach nicht jeder zu den Veranstaltungen in die Gemeinde, aber ein Anfang ist gemacht.“ Und darum geht es schließlich auch.