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Eingeschleppte Krebse bedrohen heimische Arten mit der Pest

Der in Baden-Württemberg eingeschleppte Signalkrebs ist Hauptursache dafür, dass die Bestände heimischer Flusskrebsarten schwinden. Das liege vor allem an der Krebspest, die von invasiven Arten verbreitet werde, teilte Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) in einer am Mittwoch veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion mit. Die eingeschleppten Krebsbestände seien zu rund 80 Prozent mit der Krebspest durchseucht.

Die Bestände heimischer Flusskrebsarten haben sich dem Ministerium zufolge innerhalb von zwölf Jahren halbiert, was vor allem auf die Ausbreitung des Signalkrebses zurückzuführen sei. Der Kampf gegen den Eindringling gestaltet sich indessen schwierig. Das Fangen der aus Nordamerika eingeschleppten Arten sei ineffizient. Das Trockenlegen oder Verfüllen ihrer Lebensräume schade andererseits auch heimischen Tieren, weshalb man sich bislang erst in zwei Fällen für diese Variante entschieden habe.

Als wirksam haben sich laut Minister Hauk Krebssperren in Gewässern erwiesen. Diese verhinderten eine Ausbreitung der Signalkrebse bachaufwärts. Baden-Württemberg nehme mit derzeit 77 Krebssperren eine bundesweite Vorreiterrolle beim Schutz heimischer Krebsbestände ein. Dennoch müsse man von einer „durchgängig schlechten Zukunftsprognose für die heimischen Flusskrebsarten“ sprechen. (1839/14.08.2024)