Neben spannenden Serienfinalen von “The Crown” und “Succession” und sehenswerten Fortsetzungen von “The Bear”,”Loki” oder “Star Trek – Strange New Worlds” gab es 2023 auch wieder viele eindrucksvolle Neustarts.
Auch 2023 hat die Redaktion des Kinoportals filmdienst.de wieder ihre Top-20-Serien gekürt. Angeführt wird die Auswahl von der dystopischen Computerspielverfilmung “The Last of Us”.
Wenn es am Ende des Jahres darum geht, in Sachen Filme oder Serien Bilanz zu ziehen und Bestenlisten zu erstellen, haben Titel, die schon früh im Januar gestartet sind, oft schlechtere Karten als die Neustarts aus dem Spätjahr: Das Seherlebnis liegt schon Monate zurück, ganz viel anderes ist seitdem dazu gekommen und hat die Eindrücke eventuell überlagert oder verblassen lassen.
Die Serien-Top-20 von filmdienst.de werden nichtsdestotrotz von einem Titel angeführt, der bereits im Januar 2023 an den Start gegangen ist: Die apokalyptischen Bilder einer verheerten Zivilisation der ersten Staffel von , einer HBO-Adaption des gleichnamigen Computerspiels, setzten sich im Kopf fest und wirkten auch Ende des Jahres nach.
Die Serie um eine dystopische Zukunft, in der sich auf der Erde ein tödlicher Pilz ausgebreitet hat, überzeugt dabei nicht nur durch die suggestive Ökohorror-Version einer Welt, in der durch den Pilz die komplette Lebenswelt, aber auch die Menschen selbst sich auf schreckliche Weise verwandelt haben, sondern überzeugt vor allem dadurch, wie sie den emotionalen, zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Konsequenzen der Katastrophe nachspürt.
“The Last of Us” war einer jener Neustarts, für die es sich 2023 vollauf lohnte, in ein neues Serienuniversum einzusteigen, auch wenn einen die Streamingdienste und TV-Sender/Mediatheken das Jahr über reichlich mit gelungenen Fortschreibungen bereits etablierter Serien beschäftigten – von den starken zweiten Staffeln von , und über die köstliche dritte Staffel von bis hin zu den finalen Staffeln von Erfolgsserien wie und .
Dasselbe gilt für die anderen Serien in der Top-20-Auswahl. Die thematische Spannweite reicht von den satirisch-bissigen, Star-besetzten Beiträgen aus der Produktion von A24 – und – bis zu Experimentellem aus Deutschland wie und .
Mit dabei sind nicht zuletzt auch die Werke spannende “Auteurs”: Lars von Trier hat nach langer Zeit seiner “Geister”-Serie mit einen herrlich sardonischen Abschluss beschert, Nicolas Winding Refn lässt in eine mysteriöse junge Frau unter den Skrupellosen und Brutalen der Kopenhagener Unterwelt aufräumen, und Rian Johnson schickt in eine Frau mit einem seltsamen hellseherischen Talent auf eine irrwitzige Road-Movie-Reise.
1.
Eine auf einem Videospiel basierende Endzeit-Serie: Nachdem durch Pilze die Zombie-Apokalypse über die Menschheit hereingebrochen ist, muss ein Mann ein Mädchen quer durch die USA schaffen, das der Schlüssel zur Heilung sein könnte. – Sehenswert ab 18.
2.
Eine schwarzkomödiantische Krimi-Serie von Rian Johnson um eine Frau mit einem übernatürlichen Talent, Lügen zu erkennen. Nachdem sie sich Ärger mit einen Casino-Boss eingehandelt hat, flieht sie quer durch die USA und bringt Licht in allerlei dubiose Todesfälle, über die sie unterwegs stolpert. – Sehenswert ab 14.
3.
Eine brillante Serie um den eskalierenden, sich an einer Nichtigkeit entzündenden Konflikt zwischen einer erfolgreichen Unternehmerin und einem scheiternden Handwerker. – Sehenswert ab 16.
4.
Zwischen Neon-Noir und Fantastik: Eine Serie von Nicolas Winding Refn um eine Heldin mit mysteriösen Kräften im Kampf mit dem organisierten Verbrechen. – Sehenswert ab 16.
5.
Die späte Fortsetzung der Geistergeschichten um das Reichskrankenhaus in Kopenhagen, wo ein Medium die Gräueltaten der Vergangenheit aufarbeiten will. – Sehenswert ab 16.
6.
Eine Dramaserie über den Kampf dreier Frauen, die sich gegen ihre Verstrickung mit der Mafia-Familie ‘Ndrangheta wehren, und eine engagierte Staatsanwältin, die den Kampf mit dem Verbrecherclan aufnimmt. – Sehenswert ab 16.
7.
Eine Historien- und Krimiserie, inspiriert durch Lidia Poët (1855-1949), die erste Frau, die in Italien als Anwältin tätig war und deren Pionierleistung eine heftige Debatte lostrat. – Sehenswert ab 14.
8.
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Die Geschichte einer jungen Dolmetscherin, die während ihrer Arbeit beim ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess 1963 mit der erschütternden Wahrheit des Holocaust konfrontiert wird: Eine Historienserie nach dem gleichnamigen Roman von Annette Hess. – Sehenswert ab 14.
9.
Während der McCarthy-Ära, in der neben der “roten Gefahr” auch Homosexuelle als subversive Elemente galten, kämpfen zwei Männer mit ihrer Liebe zueinander. – Sehenswert ab 16.
10.
Eine packende Neuinterpretation von Edgar Allan Poes berühmter Erzählung über den tiefen Fall einer reichen Familie: Die fünfte Horror-Serie von Regisseur und Autor Mike Flanagan für Netflix. – Sehenswert ab 18.
11.
Miniserie um eine junge Adlige, die als angehende Schriftstellerin dem Wilhelminischen Patriarchat die Zähne zeigt. Eine formal kreative, klug-unterhaltsame Reminiszenz an große Autorinnen des 18. und 19. Jahrhunderts. – Sehenswert ab 14.
12.
Zwei Zwillingsschwestern teilen alles, von ihren Liebhabern bis zu ihren grenzgängerischen Ambitionen als Wissenschaftlerinnen: Eine originelle Serien-Variation des Horrorfilms “Die Unzertrennlichen” von David Cronenberg. – Sehenswert ab 16.
13.
Eine Serien-Mischung aus Superheldenstory, Coming-of-Age-Komödie und antikapitalistischer Gesellschaftssatire rund um einen riesenhaften afroamerikanischen Jungen, der nach langer Isolation die Welt entdeckt. – Sehenswert ab 14.
14.
Sechsteilige improvisierte Serie über eine polyamouröse Wohngemeinschaft, die mit absurdem Humor aberwitzige Szenen generiert. – Sehenswert ab 16.
15.
Biografische Serie um Sam Meffire, der als erster schwarzer Polizeibeamter der DDR zum Gesicht einer Medien-Kampagne gegen Ausländerfeindlichkeit wurde, später aber selbst in die Kriminalität abrutschte. – Sehenswert ab 14.
16.
Hintergründige Serie um einen Mann, der sich unversehens in der Rolle eines Single Dad wiederfindet, als seine Exfrau spurlos verschwindet und zuvor die gemeinsamen Kinder bei ihm zurücklässt. – Sehenswert ab 14.
17.
Zwei Psychotherapeuten müssen sich ihren eigenen Krisen stellen. Eine Dramedy-Serie, die Tragik und Komik fein ausbalanciert und außerdem zeigt, dass auch Therapeuten nicht immer alles unter Kontrolle haben. – Ab 14.
18.
Mystery-Serie um eine Teenagerin, die von beunruhigenden Visionen aus dem Totenreich heimgesucht wird, und ihre Mutter, die als Polizistin den Hintergründen eines Schul-Amoklaufs nachspürt. – Ab 16.
19.
Miniserien-Adaption von Romy Hausmanns gleichnamigem Roman um eine entführte Frau, die ihrem Peiniger entkommt, die inneren Fesseln aber nur schwer lösen kann. – Sehenswert ab 16.
20.