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Eine Apotheke in Deutschland versorgt im Schnitt 4.819 Menschen

“Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie … oder in Ihrer Apotheke” sagt die Werbung. Die Chancen sind gut, denn noch gibt es genug. Auch wenn eine Apotheke heute fast 1.000 Menschen mehr versorgen muss als 2013.

Eine Apotheke für fast 5.000 Leute: In Deutschland hat eine Apotheke Ende 2023 im Durchschnitt 4.819 Menschen versorgt. 2013, also 10 Jahre zuvor, gab es 3.909 Einwohner je Apotheke, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Laut der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände hat die Zahl der Apotheken 2023 mit 17.571 den niedrigsten Stand seit Ende der 1970er Jahre erreicht. 2015 etwa waren es 20.249, die Zahl für 2013 ist nicht angegeben.

Für wie viele Menschen eine Apotheke zuständig ist, unterscheidet sich je nach Bundesland. Insbesondere in den Stadtstaaten Bremen (5.321), Berlin (5.290) und Hamburg (5.177) mit kurzen Wegen waren es Ende 2023 überdurchschnittlich viele. Im Saarland dagegen waren es im Schnitt 3.781 Einwohnerinnen und Einwohner, in Sachsen-Anhalt 3.894 und in Thüringen 4.288.

Um die flächendeckende Versorgung durch Apotheken langfristig zu gewährleisten, wird auch über die Vorschrift zur Anwesenheit von Apothekerinnen und Apothekern diskutiert. Ende 2023 arbeiteten rund 214.000 Menschen in den Apotheken in Deutschland, der Großteil davon (82,2 Prozent) waren Frauen.

Unter den Erwerbstätigen waren 27,9 Prozent studierte Apothekerinnen oder Apotheker. Etwas höher war mit 31,5 Prozent der Anteil von pharmazeutisch-technischen Assistentinnen, die unter der Aufsicht von Apothekern arbeiten. Verkäuferinnen und Verkäufer wie zum Beispiel pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte machten 16,8 Prozent der Erwerbstätigen aus, Fahrerinnen und Fahrer 6,4 Prozent.

Der Umsatz von Apotheken ist von 2013 bis 2023 real um mehr als ein Drittel (34,0 Prozent) gestiegen und damit deutlich stärker als der Umsatz im stationären Einzelhandel insgesamt (9,1 Prozent). Insbesondere in den von Corona geprägten Jahren 2020 und 2021 verzeichneten Apotheken ein hohes Umsatzplus von 7,0 beziehungsweise 7,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Gegensatz zu den meisten Einzelhandelsunternehmen waren Apotheken zu keinem Zeitpunkt von coronabedingten Schließungen betroffen. Nach den Umsatzsteigerungen der Vorjahre ging der Umsatz von Apotheken im vergangenen Jahr jedoch zurück: 2023 setzen sie 3,0 Prozent weniger um als im Jahr zuvor.