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“Ein großer Mahner für Frieden und Versöhnung ist gegangen”

Tod an Ostern: Der seit mehreren Wochen schwerkranke Papst Franziskus ist mit 88 Jahren am Montagmorgen gestorben. Tags zuvor hatte er noch den traditionellen Ostersegen „Urbi et Orbi“ von der Loggia des Petersdoms aus gespendet.

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) schrieb in einer Würdigung auf der Plattform X: „Ein großer Mahner für Frieden und Versöhnung ist von uns gegangen“. Der Tod des Papstes mache ihn auch „persönlich tief traurig und betroffen.“ Trotz seiner Krankheit sei der Papst bis zum letzten Tag im Dienst für die Menschen und den Glauben gewesen. „Der Glaube gibt Halt in einer Welt in Aufruhr. Für Verlässlichkeit und Kraft stand auch der Heilige Vater.“

Söder sagte, er sei „froh, glauben zu können“. Er habe selbst zweimal zu einer Audienz bei Papst Franziskus gehen dürfen. „Es waren immer große und bewegende Momente – mal ernsthaft, mal heiter und immer sehr freundlich.“ Weiter schrieb er: „Wir werden Papst Franziskus immer in Erinnerung halten.“

Der bayerische evangelische Landesbischof Christian Kopp erklärte: „Papst Franziskus geht in die Geschichte der Welt ein.“ Er habe „aus dem tiefen Glauben an die Liebe Gottes“ gelebt und sich deshalb „immer für Gerechtigkeit und Hoffnung für die Zukunft“ eingesetzt„, erläuterte der evangelische Theologe: “Die römisch-katholische Weltkirche und die ganze Welt werden ihn sehr vermissen.”

Der Vorsitzende des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK), Heinrich Bedford-Strohm, würdigte das besondere Engagement des verstorbenen Papstes Franziskus für Geflüchtete und Schutzbedürftige. Damit, und auch mit seinem Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung, sei er „ein wahrer Zeuge der Liebe Christi gewesen“, sagte der frühere bayerische Landesbischof am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Sein Zeugnis inspiriere den Weltkirchenrat, die Arbeit „für Gerechtigkeit, Versöhnung und Einheit fortzusetzen“.

Bedford-Strohm sagte, der Tod des Papstes sei für ihn, trotz dessen Erkrankung, überraschend gekommen: „Ich bin sehr traurig.“ Mit Papst Franziskus Tod sei „ein großes Pontifikat“ zu Ende gegangen. Papst Franziskus habe nicht nur die Kirche, sondern auch die Welt verändert. Er habe seine Mission „nie als Hüter abstrakter Wahrheitsansprüche“ verstanden, sagte der ÖRK-Vorsitzende: „In meinen vielen Begegnungen mit ihm habe ich immer die ‘Ökumene des Herzens’ gespürt, von der die Vollversammlung des Weltkirchenrats 2022 in Karlsruhe gesprochen hat.“

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx würdigte das verstorbene Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche als „wegweisenden Papst, mutigen Denker und überzeugenden Botschafter der Barmherzigkeit Gottes.“ Gemäß dem Vorbild des heiligen Franziskus, dessen Namen er sich gegeben hatte, habe er immer die Sorge um die Armen und Schwachen in den Mittelpunkt gestellt, heißt es in der Mitteilung des Erzbischöflichen Ordinariats München.

Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern erklärte, dass Papst Franziskus lateinamerikanische Wurzeln sein gesamtes Pontifikat über in seinem Handeln spürbar gewesen seien. „Es war geprägt von einer tiefen Spiritualität, sozialer Verantwortung, von Dialog und dem beständigen Streben nach Frieden und Gerechtigkeit“, heißt es.

Herwig Gössl, Bamberger Erzbischof, drückte in einer Mitteilung seine tiefe Trauer aus. „Der Tod des Heiligen Vaters trifft uns alle zutiefst.“ Papst Franziskus habe die Botschaft des Evangeliums mit einer unerschütterlichen Liebe zu den Armen verkündet. Durch sein Engagement für Frieden, Gerechtigkeit und den interreligiösen Dialog habe er die katholische Kirche geprägt.

Papst Franziskus, mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio, war im März 2013 zum Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt worden. In seinem Pontifikat setze Franziskus Reformen in Gang, die die katholische Kirche weg vom Klerikalismus und hin zu den einfachen Menschen bringen sollten. (1360/21.04.2025)