Rund ein Drittel der Vorschüler im Südwesten hat laut der aktuellen Einschulungsuntersuchung (ESU) einen intensiven Sprachförderbedarf. Den höchsten Sprachförderbedarf haben demnach Kinder, die in den ersten drei Lebensjahren eine andere Familiensprache als Deutsch gesprochen haben (80 Prozent), gefolgt von Kindern, die Deutsch und eine andere Sprache gesprochen haben (50 Prozent), sagte Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) am Dienstag in Stuttgart. Allerdings zeigten auch 13 Prozent der Kinder mit ausschließlich deutscher Familiensprache einen intensiven Sprachförderbedarf.
Eine gute Sprachkompetenz verbessere die Bildungschancen erheblich, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). In der Verantwortung seien einerseits die Eltern – zum Beispiel, indem sie ihren Kindern vorlesen und mit ihnen über das Vorgelesene sprechen. „Die Landesregierung leistet ebenfalls ihren Beitrag und steuert gegen, wo möglich und nötig – beispielsweise durch die verbindliche Sprachförderung “SprachFit„ am Übergang vom Kindergartenalter zur Grundschule für diejenigen Kinder, die laut den ESU-Ergebnissen intensiven Sprachförderbedarf aufweisen“, so Kretschmann weiter.
Mit der ESU sollen im vorletzten Kindergarten- beziehungsweise Kita-Jahr mögliche Entwicklungsverzögerungen und gesundheitliche Einschränkungen, die für den späteren Schulbesuch relevant sind, frühzeitig erkannt und bei Bedarf weitere Schritte eingeleitet werden. (0205/28.01.2025)