Die Auslandskorrespondentin Katrin Eigendorf hat anlässlich ihrer Auszeichnung mit dem Leipziger Medienpreis die Bedeutung der Pressefreiheit für die Demokratie betont. „Der größte Feind autoritärer Herrschaft ist die freie Presse“, erklärte Eigendorf am Sonntagsabend in Leipzig. Es sei „eine gefährliche Entwicklung“, dass autoritäre Tendenzen „stark bis in die Mitte auch unserer Gesellschaft vordringen“. Eigendorf wurde in Leipzig mit dem Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien geehrt.
Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung würdigt die außergewöhnliche Arbeit der 61-jährigen Fernsehjournalistin in den vergangenen Jahren. Der Preis wird von der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig vergeben. Eigendorf dankte für den „Rückenwind“, den solche Auszeichnungen Medienschaffenden geben würden. Sie appellierte: „Journalisten müssen darin bestärkt werden zu tun, was sie tun müssen: Sie müssen die Wahrheit berichten.“
Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) betonte: „Dieser Preis ist ein ganz wichtiges Zeichen aus Leipzig heraus, um die zu ehren, die die Wahrheit stärken.“ Leipzig sende mit seiner Erfahrung der friedlichen Revolution die Botschaft: „Nichts muss so bleiben, wie es ist.“ Am Montag wollte die Stadt mit einem „Lichtfest“ an den revolutionären Umbruch 1989 erinnern.
Preisträgerin Eigendorf warb dafür, weiter auf die Kriege und Krisen der Welt zu schauen: „Menschen, die sich gegen verbrecherische Regime stellen, brauchen diese Sichtbarkeit“, sagte sie.
Mit dem Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien ehrt die Leipziger Stiftung seit 2001 jährlich Journalisten, Verleger und Institutionen, die sich mit hohem persönlichen Einsatz für die Freiheit und Zukunft der Medien engagieren. Der Preis soll auch die Erinnerung an die friedliche Revolution in Leipzig am 9. Oktober 1989 wachhalten. Zehntausende Menschen gingen damals für Demokratie, Meinungs- und Pressefreiheit auf die Straße. Weniger Wochen später fiel die Berliner Mauer.
Eigendorf arbeitet seit den 1990er Jahren als Auslandskorrespondentin. Seit 1999 ist sie für das ZDF unter anderem in Moskau aktiv und seit 2018 als internationale Reporterin vor allem in Kriegs- und Krisengebieten, etwa in Russland, der Türkei und in Afghanistan.