Artikel teilen:

Das richtige Geschenk fürs Kind: So klappt die Bescherung

Zu Weihnachten gehören Geschenke, vor allem für Kinder. Doch was ist ein hochwertiges Geschenk? Und wie lässt sich Neid vermeiden? Hier gibt’s Tipps fürs richtige Kinder-Geschenk.

Das richtige Geschenk fürs Kind zu finden, das ist keine leichte Sache
Das richtige Geschenk fürs Kind zu finden, das ist keine leichte SacheImago/ Westend61

Eltern und Verwandte meinen es zu Weihnachten gut mit Kindern: Sie legen Geschenke unter den Baum und hoffen, dass der Nachwuchs sich darüber freut. Manchmal kommt es jedoch anders, weil etwa das Fernlenkauto nach drei Minuten kaputt ist oder die Freundin oder der Freund größere Geschenke bekommen hat. Oft wissen Jungen und Mädchen angesichts des Geschenkebergs auch gar nicht, womit sie zuerst spielen sollen.

Viele Geschenke könnten Kinder überfordern, sagt die Kieler Psychologin Svenja Lüthge. Eltern sollten lieber „den Herzenswunsch identifizieren und diesen erfüllen“. Sie sollten ihren Kindern dazu raten, diesen ganz oben auf dem Wunschzettel zu notieren. Lasse der sich nicht erfüllen, sollten Eltern dem Nachwuchs vorab erklären, dass der Weihnachtsmann oder das Christkind nicht jeden Wunsch verwirklichen kann und gegebenenfalls einen Kompromiss aufzeigen: Wünsche sich das Kind beispielsweise ein Pony, könnte dieser lauten, dass es kein Tier, sondern Reitstunden geschenkt bekommt.

Geschenke von Verwandten: Eltern gefordert

Wollen Verwandte Geschenke beisteuern, müssten Eltern koordinieren. Sie könnten beispielsweise der Patentante dazu raten, lieber etwas Geld für einen späteren Kleidungskauf zu schenken, empfiehlt Lüthge.

Bei Spielzeug sollten Schenkende darauf achten, dass es Prüfzeichen trägt, rät Tristan Jorde, Umweltberater bei der Verbraucherzentrale Hamburg. Das CE-Zeichen bestätige, dass das Produkt bestimmten Anforderungen entspricht. „Gewisse Schadstoffe sind verboten, Kleinteile dürfen nicht verschluckt werden, brandsicher muss es sein“, nennt Jorde Beispiele. Er schränkt allerdings ein: Ein Qualitätssiegel sei das CE-Zeichen nicht, Hersteller brächten es selbst am Produkt an. „Sie geben damit die rechtsverbindliche Erklärung ab, dass ihr Produkt mit den Bedingungen konform ist.“ Das Problem: Einige „behaupten das einfach und gehen davon aus, dass sie nicht erwischt werden“.

Daneben gebe es das „Geprüfte Sicherheit“-Siegel, auch bekannt als GS-Zeichen. Spielzeuge würden dazu von externen Instituten überprüft. Dabei gehe es „eher um mechanische Stabilität und ähnliche Dinge“, sagt Jorde. Somit erkläre das GS-Zeichen zwar „ein paar Teilaspekte“, ein umfassendes Qualitätssiegel sei es jedoch nicht.

Lieferketten beim Spielzeug unklar

Ganz wenige Spielzeuge trügen den „Blauen Engel“. „Da sind dann Öko-Aspekte drin, und das wird auch wirklich extern getestet“, versichert Jorde. Und schließlich gebe es noch Siegel wie „Spiel des Jahres“, da gehe es eher um den pädagogischen Wert.

Ein Problem ist laut Jorde, dass sehr viel Spielzeug nicht hierzulande hergestellt wird und „über irgendwelche globalen Lieferketten“ ins Land kommt. Oft wüssten die Händler nicht, was in diesen Spielzeugen enthalten ist. „Die Dinge sind kaum bis gar nicht deklariert.“

Von elektronischem Spielzeug oder Elektronik in Kleidung rät der Umweltberater bei der Verbraucherzentrale Hamburg ab. Schuhe mit blinkenden Lämpchen beispielsweise nennt er „Elektroschrott“. Auch von Online-Shopping hält er wenig: Was an einem Tag als Produktdeklaration auf einer Webseite stehe, sei vielleicht schon am nächsten Tag von der Seite gelöscht.

Das größte Geschenk: Zeit mit Kindern verbringen

Jordes genereller Rat lautet: „Lieber selten und Hochwertiges schenken. Oder noch besser: nicht materiell schenken.“ Sich mit den Kindern zu befassen und Zeit mit ihnen zu verbringen, sei „wahrscheinlich die beste Lösung“.

Auch Svenja Lüthge rät Eltern dazu, sich nicht zu sehr auf Materielles zu fokussieren. Sie empfiehlt, mit Kindern Rituale und Bräuche zu pflegen. Das gebe den Kleinen Sicherheit und schenke ihnen Vorfreude. Als Beispiele nennt sie den Besuch von Kindergottesdienst, Krippenspiel oder Weihnachtsmärchen. Stünden „ganz viel Liebe“, Rituale, Bräuche und die Erfüllung des Herzenswunsches im Mittelpunkt des Fests, spiele die Anzahl der Geschenke keine Rolle, „und dann sollte so was wie Neid auch gar keinen Platz finden“.