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Düsseldorf hat künftig eigenen Antisemitismusbeauftragten

Die Stadt Düsseldorf hat künftig einen eigenen Beauftragten zur Bekämpfung von Antisemitismus und zur Förderung jüdischen Lebens. Der frühere Bankdirektor Wolfgang Rolshoven hat am Dienstag die Stelle übernommen, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Der 1945 geborene Rolshoven hat sich den Angaben zufolge in der Vergangenheit immer wieder für die Belange der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf starkgemacht und zahlreiche gesellschaftlich relevante Projekte angestoßen. Die Tätigkeit ist ehrenamtlich.

Der neue Antisemitismusbeauftragte ist mit einer Stabsstelle im Büro des Oberbürgermeisters angesiedelt und soll insbesondere Maßnahmen zur Antisemitismusprävention koordinieren, Projekte initiieren und ein starkes Netzwerk mit gesellschaftlichen Akteuren aufbauen. Ziel ist es, durch Initiativen sowie Einwerbung von Drittmitteln wirksame Strukturen gegen Antisemitismus zu schaffen und jüdisches Leben in Düsseldorf sichtbar zu stärken.

Die Stadt Düsseldorf bekenne sich dazu, Hass, Diskriminierung und Ausgrenzung von jüdischen Mitbürgern „entschieden entgegenzutreten“, sagte Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU). „Die Landeshauptstadt setzt mit der Schaffung einer eigenen Stabsstelle und dem neuen Beauftragten zur Bekämpfung von Antisemitismus und zur Förderung jüdischen Lebens in Düsseldorf hier ein deutliches Zeichen“.

Wolfgang Rolshoven verwies darauf, dass Düsseldorf die drittgrößte jüdische Gemeinde in der Bundesrepublik habe. „Unsere jüdischen Freunde zählen auf unser Engagement. Sie sollen sich hier sicher und angenommen fühlen.“

Der Düsseldorfer Stadtrat hatte in seiner Sitzung von Mitte Dezember die Einrichtung einer eigenständigen Position zur Bekämpfung von Antisemitismus und zur Förderung jüdischen Lebens beschlossen. Ebenso ist der Antisemitismusbeauftragte Ansprechpartner für Personen, die von antisemitischen Vorfällen betroffen sind.