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Drusen in Israel fordern mehr rechtlichen Schutz

Der geistliche Führer der drusischen Minderheit in Israel, Scheich Mowafak Tarif, fordert mehr rechtlichen Schutz für seine Volksgruppe. Eine funktionierende Partnerschaft sei angesichts des Nahost-Krieges umso wichtiger, schrieb er laut einem Bericht der “Times of Israel” (Montag) an Regierung und Parlament.

Tarif fordert unter anderem die Aufhebung eines umstrittenen Gesetzes von 2018, das Israel als jüdischen Nationalstaat definiert und das Recht auf nationale Selbstbestimmung auf jüdische Israelis beschränkt. Der Status der Drusengemeinschaft sowie die Rechte ihrer Mitglieder müssten fest verankert werden, so das Drusen-Oberhaupt. Viele nichtjüdische Israelis lehnen das sogenannte Nationalitätengesetz als diskriminierend ab.

Tarif setzt sich überdies dafür ein, dass Abrissverfügungen gegen ungenehmigte Bauten in drusischen Dörfern aufgehoben werden, sofern sie auf privatem Land errichtet wurden. Auch Geldstrafen gegen solche nicht genehmigten Bauten sollen nach seinem Willen zurückgenommen werden.

Die Drusen sind eine arabischsprachige Religionsgemeinschaft im Nahen Osten. Sie entstand im 11. Jahrhundert aus dem schiitischen Islam. Im Unterschied zu anderen arabischen Israelis dienen Drusen in der israelischen Armee. Seit Beginn des Krieges gegen die palästinensische Terrororganisation Hamas sind auch mehrere hochrangige drusische Offiziere gefallen.