Nur wenige Monate nach dem erfolgreichen Abschluss eines Insolvenzverfahrens sind fünf in Finanznot geratene Kliniken der DRK-Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz in Altenkirchen, Alzey, Hachenburg, Kirchen (Sieg) und Neuwied erneut zahlungsunfähig. Die Beschäftigten wurden am Freitag nach Angaben der Betreibergesellschaft über die neuerliche Insolvenz informiert. Ursache für die akuten Probleme ist demnach eine gigantische Zahlungsforderung der für die Altersversorgung der Klinikbeschäftigten zuständigen Rheinischen Zusatzversorgungskasse (RZVK) in dreistelliger Millionenhöhe.
Die nun widerrufene Einigung mit der RZVK sei ein zentraler Bestandteil des Sanierungskonzeptes für die fünf Krankenhäuser gewesen. Die Zusatzversorgungskasse habe die Mitgliedschaft der DRK-Häuser für beendet erklärte, teilte die Betreibergesellschaft mit. Löhne und Gehälter der insgesamt rund 2.500 Beschäftigten seien zunächst durch das Insolvenzgeld in vollem Umfang gesichert.
„Die Entwicklung bei den DRK-Krankenhäusern ist das denkbar schlechteste Signal zum Ende des Jahres“, kommentierte Landsgesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) am Freitag die Entwicklung. Noch vor Weihnachten wolle er die Landräte der betroffenen Regionen zu einem Gespräch einladen.
Den ersten Insolvenzantrag in Eigenverantwortung hatte das DRK mit den Spätfolgen der Corona-Krise und den drastisch gestiegenen Energiekosten begründet. Auch eine Reihe anderer Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz hat seit der Pandemie Insolvenzanträge gestellt. Die vermeintliche Rettung der DRK-Häuser war insbesondere bei den Kliniken im Westerwald von größeren Umstrukturierungen und Einsparmaßnahmen begleitet worden. So war der Umbau des Krankenhauses in Altenkirchen zu einem ambulanten medizinischen Zentrum Teil des Sanierungsplanes.