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Dritte Verhandlungsrunde Diakonie Niedersachsen erneut ohne Ergebnis

Auch die dritte Tarifverhandlungsrunde für die Diakonie in Niedersachsen ist ohne Ergebnis geblieben. Die Vertreterinnen und Vertreter der Gewerkschaft ver.di und des Diakonischen Dienstgeberverbandes (DDN) hätten sich trotz einiger Annäherungen auch nach 15 Stunden Verhandlungen nicht einigen können, teilte ver.di am Freitag mit. Die Arbeitgeberseite habe um 0:30 Uhr erklärt, dass es beim vorliegenden Stand zu keinem Ergebnis kommen könne. Beide Seiten wollen sich am 22. November erneut treffen.

Einig seien sich beide Seiten über eine Inflations-Ausgleichsprämie von 1.000 Euro, die im Dezember ausgezahlt werden soll. Ver.di und der Marburger Bund wollen eigenen Angaben zufolge an vergleichbare Tarifverträge anschließen. Der Öffentliche Dienst habe bereits im April vorgelegt: Dort gebe es ab dem 1. März 2024 einen Sockelbetrag von 200 Euro monatlich plus eine anschließende lineare Steigerung von 5,5 Prozent. Das mache im Durchschnitt eine Erhöhung von 11,5 Prozent aus. Zusätzlich sei zwischen Juni 2023 bis Februar 2024 ein nicht tabellenwirksamer Inflationsausgleich von insgesamt 3.000 Euro vereinbart.

Dem gegenüber böten die diakonischen Arbeitgeber aktuell eine Erhöhung von 4,2 Prozent zum 1. Mai 2024 und weitere 4 Prozent zum 1. Mai 2025, sowie einen Inflationsausgleich von insgesamt 2.450 Euro an. Ver.di erkenne an, dass Verbesserungen in der Tabellenstruktur und der Eingruppierung für einzelne Berufsgruppen – insbesondere Pflegekräfte – vorgenommen werden sollen. Doch könne dies nicht dafür herhalten, dass alle anderen Berufsgruppen ohne spezielle Aufwertung dafür geringe Entgeltsteigerungen in Kauf zu nehmen haben.

Derzeit versuchten alle Betriebe in der Sozial- und Gesundheitsbranche, Fachkräfte mit guten Lohnsteigerungen zu halten und neue zu finden, sagte ver.di-Verhandlungsführerin Annette Klausing: „Nur die Diakonie Niedersachsen lässt sich Zeit und hofft auf die Geduld ihrer Beschäftigten. Das könnte eine gewaltige Fehleinschätzung sein – Wertschätzung sieht anders aus.“