Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) hat erneut an die Unternehmen appelliert, mehr Mut bei der Einstellung von Menschen mit Handicap zu zeigen. „Etwa die Hälfte aller Unternehmen zahlt eine Ausgleichsabgabe, statt Menschen mit Behinderungen eine berufliche Chance zu geben“, sagte die Ministerin am Donnerstag in Rostock bei der Vorstellung des Jahresberichts 2024 des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus), wie das Schweriner Sozialministerium mitteilte.
Dabei gebe es umfangreiche Förderungen und Beratungsangebote bei den Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber oder durch das beim Lagus angesiedelte Landesprogramm „Inklusive Ausbildung und Arbeit zur Verfügung“, sagte Drese. In MV lebten Ende 2024 etwa 395.000 Menschen mit Behinderungen und damit 12.000 mehr als ein Jahr zuvor. Etwa 230.500 Menschen waren schwerbehindert (+6.500).
Zur Förderung von Menschen mit Handicap im Arbeitsleben wurden laut Mitteilung etwa 4,5 Millionen Euro aus der Ausgleichsabgabe für die Sicherung bestehender Beschäftigungsverhältnisse ausgegeben. 1,6 Millionen Euro wurden für die Förderung der 17 Inklusionsbetriebe in MV eingesetzt.
Drese zufolge konnte das Lagus 2024 wieder ein Rekordjahr vorweisen. Für soziale und gesundheitliche Belange gab das Landesamt rund 1,36 Milliarden Euro aus: „Eine weitere Steigung im Vergleich zum Vorjahresrekord von 1,1 Milliarden“, sagte Drese. Insgesamt seien durch das Lagus mehr als 7.000 Projekte begleitet worden, darunter mehr als 4.000 neue Förderungen mit einem Gesamtvolumen von 785 Millionen Euro.
Ein großes Projekt ist laut Ministerium „KipsFam“. Fünf Millionen Euro würden dafür eingesetzt, um die Zukunftschancen für Kinder und Jugendliche aus psychisch belasteten oder suchtbelasteten Familien zu verbessern, hieß es.