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Dresdner Kunstsammlungen verzeichnen wieder mehr Gäste

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) erwarten im nächsten Jahr wieder annähernd so viele Gäste wie vor der Corona-Pandemie. Der Museumsverbund bewege sich „ganz stark“ auf diese Besucherzahlen zu, sagte der Kaufmännische Direktor der SKD, Dirk Burghardt, am Dienstag in Dresden. Bis zum Jahresende würden in den SKD etwa 2,1 Millionen Besucherinnen und Besucher erwartet. 2019, im vorläufigen Gäste-Rekordjahr, waren es rund 2,6 Millionen Menschen.

Laut Burghardt konnten 2023 erstmalig wieder alle Museen der SKD zu den üblichen Zeiten öffnen. Die Nachfrage sei sehr hoch, sagte er. Auf besonders großes Interesse stoße unverändert das Historische Grüne Gewölbe. Die Tickets für dieses Museum im Dresdner Residenzschloss seien durchgehend ausverkauft. Die 2019 aus dem Schloss gestohlenen und zum Teil zurückgekehrten Juwelen könnten aber noch immer nicht gezeigt werden. Das Gericht habe sie noch nicht freigegeben, hieß es.

Etwa 40 Prozent der Gäste kämen im laufenden Jahr aus dem Ausland, sagte Burghardt. Vor der Pandemie lag der Anteil bei rund 50 Prozent. Die Höhe der Eigenerlöse aus dem Ticketverkauf werde 2023 voraussichtlich 8,7 Millionen Euro betragen. Der Gesamtetat der SKD betrage rund 60 Millionen Euro. Etwa 38,5 Millionen Euro der Kosten übernehme der Freistaat Sachsen. Zudem würden Drittmittel eingeworben.

2024 feiern die SKD den Maler und Zeichner Caspar David Friedrich (1774-1840) mit einer Ausstellung in zwei Museen. Das Kupferstichkabinett widme sich seinem zeichnerischen Werk, das Dresdner Albertinum den Gemälden Friedrichs, sagte die Generaldirektorin der SKD, Marion Ackermann. Die Schau mit dem Titel „Wo alles begann“ führe Leihgaben aus deutschen und europäischen Museen zusammen.

Anlass ist der 250. Geburtstag des bedeutenden Künstlers der deutschen Romantik. Dazu ist ein Ausstellungsprojekt in den Städten Hamburg, Berlin und Dresden geplant. Es wird Mitte Dezember in der Hamburger Kunsthalle eröffnet. Von Mitte April an zeigt die Alte Nationalgalerie in Berlin Werke Friedrichs unter dem Titel „Unendliche Landschaften“. Die Präsentation in den SKD öffnet im August 2024.

Die drei Häuser verfügen über die bedeutendsten Bestände an Werken des berühmten Malers weltweit. Der in Greifswald geborene Friedrich hatte mehr als 40 Jahre seinen Lebensmittelpunkt in Dresden. Dort entstanden auch seine Hauptwerke.

Vor dem Hintergrund des Terrors der palästinensischen Hamas gegen Israel betonen die SKD den Schutz von Jüdinnen und Juden. „Es ist extrem wichtig, dass wir jede Form von Antisemitismus ablehnen“, sagte Ackermann. Das Infragestellen Israels lehnten die SKD ab. Es gelte, Haltung zu beziehen. Laut Burghardt gibt es seit der Eskalation des Nahst-Konfliktes „ein anlassbezogenes Sicherheitskonzept für jüdische Museen“, etwa für eine Ausstellung im Grassi-Museum in Leipzig.

Das Jahresmotto der SKD für 2024 lautet „Zurück in die Zukunft“. Unter anderem öffnen zwei neue Museumsstandorte in Dresden – Anfang Mai das Archiv der Avantgarden im Blockhaus und im September die Puppentheatersammlung im Kraftwerk Mitte. Der Verbund der SKD umfasst 15 Museen, darunter die Gemäldegalerie Alte Meister und das Grüne Gewölbe.