Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte erhält 2025 den Dresdner Friedenspreis. 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges werde die Institution für ihren jahrzehntelangen Einsatz für Menschenrechte geehrt, sagte der Geschäftsführer Friedenspreis Dresden, Jürgen Bönninger, am Montag in Dresden. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Er soll am 16. Februar in der Dresdner Semperoper übergeben werden. Der Laudator steht noch nicht fest.
Der 1959 in Straßburg gegründete Europäische Gerichtshof für Menschenrechte gehört zum Europarat. Er entscheidet zu Beschwerden, in denen Verletzungen der Menschenrechte und Grundfreiheiten gerügt werden. In einer Zeit der Verunsicherung und des Populismus müsse die Stimme des Europäischen Gerichtshofes mehr denn je gehört werden, hieß es.
Die Institution sei ein „Markenzeichen Europas“. Sie stehe allen Menschen offen, vor allem auch besonders Schutzbedürftigen. Der Gerichtshof nehme sich auch der Belange von Menschen an, „die in ihrem Leben mit unüberwindbaren Schwierigkeiten konfrontiert sind“.
In diesem Jahr war der russische Regimekritiker Alexej Nawalny (1976-2024) postum geehrt worden. Die Auszeichnung wird seit 2010 an Menschen oder Institutionen verliehen, die sich in besonderem Maße um Frieden und Völkerverständigung verdient gemacht haben.
Sie wurde 2024 erstmals von der Initiative Friedenspreis Dresden in Zusammenarbeit mit dem Ökumenischen Informationszentrum ausgelobt. Zuvor war der Friedenspreis vom Verein „Friends of Dresden“ jährlich rund um den Dresdner Kriegsgedenktag am 13. Februar in der Semperoper verliehen worden.