Die mehr als 700 Jahre alte Dorfkirche von Polßen in der Uckermark ist Dorfkirche des Monats Februar. Wie der Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg am Dienstag in Berlin mitteilte, will die Gemeinde unter anderem zwei originale bleiverglaste Kirchenfenster aus der Zeit des Barocks restaurieren und zwei weitere Fenster nach historischem Vorbild ergänzen. Zudem sei der Innenraum des Feldsteinbaus nicht mehr ausreichend geschützt. Ehrenamtliche kümmerten sich um den Erhalt des Gebäudes. Neben Eigenmitteln der Kirchengemeinde und öffentlicher Förderung durch das Amt Gramzow bleibe die Gemeinde deshalb auf weitere Hilfen angewiesen, hieß es. Das Dorf Polßen hat derzeit etwa 200 Einwohner.
Die Kirche solle als Mittelpunkt des Dorfes, für Gottesdienste sowie kulturelle und soziale Veranstaltungen erhalten bleiben, hieß es. Eine Gemeinde feiere regelmäßig Gottesdienst in der Kirche. Dorfkirche samt Gutshaus mit Park und See bezeugten die lange Geschichte des 1319 erstmals urkundlich erwähnten Dorfes Polßen.
Das heutige Aussehen bekam der verbretterte Fachwerkturm den Angaben zufolge im 19. Jahrhundert. Die spitzbogigen Portale wurden im 18. Jahrhundert vermauert, die Fenster „stichbogig verändert“. Die Innenausstattung stammt aus dem 18. Jahrhundert. Auf der Westempore steht eine 1856 von einem unbekannten Orgelbauer hergestellte Orgel. Deren Prospektpfeifen wurden 1917 durch Zinkpfeifen ersetzt. Heute sorgt ein Harmonium für die musikalische Begleitung der Gottesdienste. Im Turm läuten zwei Glocken. Die eine wurde 1775 gegossen, die andere 1925.