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Domenico Müllensiefen erhält Uwe-Johnson-Förderpreis 2023

Domenico Müllensiefen erhält für seinen Roman „Aus unseren Feuern“ (Kanon Verlag) den Uwe-Johnson-Förderpreis 2023.

Domenico Müllensiefen erhält für seinen Roman „Aus unseren Feuern“ (Kanon Verlag) den Uwe-Johnson-Förderpreis 2023. Mit dem Werk „liegt ein Debütroman vor, der Staunen macht“, urteilte die fünfköpfige Jury laut Mitteilung von Mittwoch. Der Autor schreibe, als würde er lange schon nichts anderes tun: „So souverän ist sein Erzählen, so dicht folgt er seinen Figuren, so präzise sind seine Schilderungen der Arbeitswelt, ob auf Elektromontage, in einem Schlachtbetrieb und nicht zuletzt in einem Bestattungsinstitut, dem Arbeitsplatz des Erzählers.“

Die Verleihung des mit 5.000 Euro dotierten Preises erfolgt am 22. September im Schauspielhaus Neubrandenburg. Die Laudatio halte der Germanist und Publizist Dirk Oschmann, hieß es. Im Anschluss an die Preisverleihung werde der Preisträger aus seinem Roman lesen und mit Gundula Engelhard von der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft ins Gespräch kommen.

Müllensiefen wurde 1987 in Magdeburg geboren und lebt heute in Leipzig. Er absolvierte eine Ausbildung zum Systemelektroniker, im Alter von 24 Jahren wurde er am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig angenommen und machte dort seinen Bachelor und später seinen Master im literarischen Schreiben. Während seines Studiums arbeitete er als Bestatter, seit 2016 ist er wieder in seinem erlernten Beruf tätig.

Der Uwe-Johnson-Förderpreis wird von der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft (Neubrandenburg) gemeinsam mit dem Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg und der Berliner Kanzlei Gentz und Partner im jährlichen Wechsel mit dem Uwe-Johnson-Literaturpreis vergeben. Erstmals verliehen wurde der Förderpreis 2005 an den Schriftsteller Arno Orzessek. Zuletzt war Benjamin Quarder 2021 für seinen Debütroman „Für immer die Alpen“ (Luchterhand Literaturverlag, 2021) geehrt worden.

Benannt ist die Auszeichnung nach dem am 20. Juli 1934 in Kammin (Pommern) geborenen Uwe Johnson. Der Schriftsteller wuchs in Mecklenburg auf und zog 1959 nach West-Berlin. In der DDR wurde er zur „unerwünschten Person“ erklärt, sein Hauptwerk „Jahrestage“ durfte dort nicht erscheinen. Johnson starb 1984 in England.