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documenta-Archiv erwirbt Teilnachlass des Fotografen Wilfried Bauer

Einen Teilnachlass des Fotografen Wilfried Bauer (1944-2005) hat das documenta-Archiv in Kassel jetzt übernommen. Den Erwerb der Sammlung von Dias, Kleinbild-Negativen und Kontaktabzügen habe die Sparkassen-Stiftung ermöglicht, sagte Birgitta Coers, Direktorin des documenta-Archives, am Donnerstag in Kassel. Kern des Nachlasses, der von Bauers ehemaliger Lebensgefährtin Ute Schreiner erworben wurde, seien rund 1.100 Bilder der documenta 5 von 1972. Damit habe sich der bisherige Bestand des Archives, das rund 1.000 Bilder der documenta 5 umfasste, verdoppelt.

Bauer habe insgesamt auf drei documenta-Ausstellungen fotografiert, ergänzte Coers. Bilder von den Ausstellungen der documenta 7 (1982) und der documenta 10 (1997) seien aber nur wenige vorhanden, da sich Bauer 2005 das Leben genommen und zuvor seine Wohnung in Brand gesetzt habe. Zu den erhalten gebliebenen Bildern zählten auch 450 Kleinbild-Negative, die den zweifachen amerikanischen documenta-Teilnehmer Edward Kienholz porträtieren. Bauer habe diese Bilder während eines Tages in Westberlin gemacht.

Wilfried Bauer gilt als bedeutender Landschafts- und Reportage-Fotograf, der unter anderem für die Zeitschriften Zeit, Geo, Stern, Spiegel und das FAZ-Magazin arbeitete. „Er hatte stets einen sehr einfühlsamen Zugang zu den Menschen“, schilderte Coers den Umgang von Bauer mit den Menschen, die er fotografierte. Der restliche Nachlass von Bauers Werk befinde sich im Besitz der F.C. Gundlach-Stiftung in Hamburg.

Das 1961 von Arnold Bode gegründete documenta-Archiv widmet sich der Sammlung, Dokumentation und wissenschaftlichen Erforschung von Texten, Bildern, Filmen und Objekten zur modernen und zeitgenössischen Kunst. Einer der Schwerpunkte liegt auf den seit 1955 stattfindenden documenta-Ausstellungen. Träger der Einrichtung ist die documenta und Museum Fridericianum gGmbH.