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Diwali – das hinduistische Lichterfest

Feuer und Flamme sind die Hindus beim Diwali, dem Lichterfest im Oktober oder November, einem der wichtigsten religiösen Feste im Hinduismus. Über mehrere Tage feiern sie zum Beispiel den Beschützer-Gott Vishnu und seine Hochzeit mit Lakshmi, der Göttin des Lichts und des Wohlstands. Regional gibt es aber auch andere mythologische Bezüge.

Vor allem wird an Diwali, auch Dipavali genannt, mit Feuerwerken und Öllampen der Sieg des Lichts über den Schatten sowie des Lebens über den Tod gefeiert. Im Norden Indiens, in dem auch die Hauptstadt Neu Delhi liegt, ist Diwali zugleich das Neujahrsfest. Der Grad an Kommerzialisierung des Festes nimmt in vielen Regionen zu; ein Trend, wie er beim christlichen Weihnachtsfest längst überwiegt.

In den Straßen werden zu Diwali traditionell Speisen aus Garküchen, Backwaren und Süßigkeiten angeboten, kleine Geschenke ausgetauscht. Die Familien besuchen sich gegenseitig in neuen Kleidern, Symbol des Neubeginns. In Umzügen feiern prächtig Kostümierte vor der Kulisse von Tausenden Kerzen und Öllämpchen in Straßen und Fenstern den Sieg des Guten über Naraka, den Dämon der Finsternis.

In diesem Jahr wird das Lichterfest von den meisten Hindus am 12. November gefeiert. Hindus sind nach Christen und Muslimen die drittgrößte Religionsgemeinschaft weltweit. Der Vatikan schickt zu diesem Ereignis traditionell eine Grußbotschaft.

In Indiens Großstädten ist durch das traditionelle Abbrennen von Feuerwerkskörpern tags wie nachts auch massive Luftverschmutzung ein Umweltproblem. Der Wert der extrem gefährlichen PM2.5-Schmutzpartikel steigt um ein Vielfaches über den erlaubten Grenzwert. In weiten Teilen des Landes wurden in der Vergangenheit auch schon Verkauf und Abbrennen von Feuerwerkskörpern verboten. Wiederholt wurden Schulen geschlossen, Fahrverbote verhängt oder Bauern das Verbrennen organischer Abfälle verboten.

Am fünften und letzten Tag der Feierlichkeiten segnen Schwestern ihre Brüder. An diesem Bruder-Schwester-Tag versprechen beide, sich gegenseitig zu beschützen.