Pflegebedürftigkeit der alten Eltern, ein möglicher Umzug ins Seniorenheim, die Wünsche für das Lebensende – solche Themen werden in Familien oft zu spät oder gar nicht angesprochen. Die Buchautorin Peggy Elfmann hat eine “Schatztruhe mit 50 Ideen” für ein gutes Miteinander zusammengestellt, das früh gepflegt werden sollte. Hier ein paar Anregungen:
-: Statt von alten Eltern bei Gesprächen sofort fertige Antworten und Lösungen zu erwarten, rät Elfmann, immer wieder eigene Vorstellungen zum Leben im Alter und Pflegebedürftigkeit einfließen zu lassen. Solch eine Brücke könne älteren Menschen helfen, über ihre eigenen Erwartungen, Hoffnungen und Wünsche in der letzten Lebensphase zu sprechen.
– : Um mit den Eltern in ein gutes Gespräch zu kommen, ist Offenheit und Neugier wichtig. Fragen wie “Wie geht es Dir wirklich?” oder “Was würde Dir helfen?”, können dabei helfen. Statt gleich Ratschläge zu geben oder in Aktionismus zu verfallen, sei Zuhören angesagt. Elfmann zitiert den Ordensmann Anselm Grün: “Wenn ich jemandem einen Ratschlag erteile, stelle ich mich über ihn… Er braucht einen Freund, der erst einmal nur zuhört.”
– : Niemand möchte bevormundet werden. Ältere Menschen verfügen über großes Lebenswissen. Wenn sie dies mit ihren erwachsenen Kindern teilen können, fühlen sie sich geschätzt und gesehen.
– : Wer sich von seinen Eltern bei einer Stadt- oder Dorfführung deren Lieblingsplätze zeigen lässt, erlebt nicht nur eine schöne gemeinsame Aktivität. Dadurch bekomme man auch ein Gefühl dafür, was den Eltern wichtig sei und was sie gar nicht mögen, wie und mit wem sie ihre Zeit verbringen, schreibt Elfmann.
-: Das Foto von der ersten Liebe, die Muschel aus dem geliebten Nordseeurlaub, die Porzellanfigur, die an den früheren Hund erinnert – wer solche Dinge mit Mutter und Vater in eine besondere Kiste packt, erfährt Berührendes aus ihrem Leben. Nebenbei entsteht ein Erinnerungsfundus, der hilfreich sein kann, wenn ein Elternteil an Demenz erkranken sollte.
– : Über die Sorge um älter werdende Eltern sollte bewusst Zeit für schöne Momente – ein gemeinsamer Ausflug, das Kaffeetrinken im Lieblingskaffee, ein Konzertbesuch – eingeplant werden. Diese kann man auf kleinen Zetteln festhalten und in einem Marmeladenglas sammeln. Es verändere den Blick auf Defizite betagter Menschen, wenn man feststelle: “Nichts ist nur schwarz, sondern da sind auch hellere Momente, und die können Mut machen”.
– Weil es im Alter häufiger zu gesundheitlichen Problemen kommen kann, rät Elfmann, mit den Eltern für den Notfall und einen Krankenhausaufenthalt vorsorglich eine Reisetasche mit den wichtigsten Utensilien und Dokumenten zu packen. Gerade im Notfall sei man froh, wenn diese bereits griffbereit sei und in der Eile und Aufregung nicht erst alles zusammengesucht werden müsse.
– : Kommen die Eltern noch mit Stufen und Treppen zurecht? Können sie sich im Dunkeln zurechtfinden? Sind Küche und Bad so gestaltet, dass sie gut ohne fremde Hilfe zurechtkommen? Ein gemeinsamer Rundgang verhilft zu Klarheit und zeigt mögliche Schwachstellen auf.
– : In belastenden Zeiten spielt Selbstfürsorge eine große Rolle. Elfmann empfiehlt unter anderem eine kleine Übung: den Lauf der Wolken beobachten. Dies beruhige die Atmung und trage zu innerer Ruhe bei. Noch effektiver: “die Sorgen auf Wolken zu setzen und zu beobachten, wie sie davonziehen”.