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Die Schönheit in dir

Schlank, sportlich, braun gebrannt – es kann ganz schön anstrengend sein, so auszusehen, wie es Medien und Mode vorgeben. Doch die Wahrheit ist: Jeder Mensch trägt Schönheit in sich

Bin ich schön?

Seit jeher dreht sich das Denken der Menschen darum, wie sie sich vorteilhaft präsentieren. Ganze Industriezweige leben davon, dass Menschen meinen, dies und das haben zu müssen, um attraktiv zu sein.
Aber: Was ist das eigentlich – schön? Schaut man genau hin, erkennt man, dass es große Unterschiede gibt, was als „schön“ betrachtet wird. Heutzutage gilt ein sportlich brauner Teint als gutaussehend. Mindestens bis zum vorletzten Jahrhundert war dagegen die noble Blässe angesagt. Und während heute eine schlanke Figur als attraktiv angesehen wird, durften schöne Frauen im 17. Jahrhundert gerne ein paar Kilo mehr auf den Rippen haben.
In nordeuropäischen Ländern gelten schwarze Haare und dunkle Typen als rassig – in Italien steht man auf blond.
Grundsätzlich ist es wohl so, wie es die Redensart sagt: Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Es gibt keine absoluten Maßstäbe dafür. Jeder empfindet etwas anderes als schön, die Geschmäcker sind verschieden.
Dennoch darf man nicht unterschätzen, welche Wirkung die Medien haben. Zeitschriften und Fernsehen transportieren Schönheitsideale. Sie zeigen, wie man aussehen muss, wenn man mit der Zeit gehen will. Die Mode lebt davon, dass sie uns einimpft: Du musst den Trend mitmachen, du brauchst etwas Neues.
Manche Menschen nehmen viel in Kauf, um ihrem vermeintlichen Schönheitsideal zu entsprechen. Sie hungern für die schlanke Linie. In den USA ist es völlig normal, dass sich schon Jugendliche Schönheitsoperationen unterziehen.
Auf der anderen Seite gibt es Menschen, gerade in christlichen Kreisen, für die jegliche Schönheitspflege ein Ding der Unmöglichkeit ist. Lackierte Nägel, Haare färben oder Schminke – undenkbar. Das mag daran liegen, dass sie vermittelt bekamen: Eitelkeit ziemt sich nicht.
Ist Schönheit kein Thema für Christen? Sollen sie „Nein“ zu Mode sagen?
Nein, das sollen sie nicht. Denn nur, wer ein unverkrampftes Verhältnis zu sich selbst hat, kann auf gute Weise mit sich und anderen umgehen. Schönheit hat auch mit Selbstwertgefühl zu tun. Man darf sich selbst lieben, muss sich nicht immer hintenan stellen. Jesus sagt den Menschen im Doppelgebot der Liebe, sie sollen Gott lieben und den Nächsten wie sich selbst.
Die Frage ist: Welchen Stellenwert nimmt Schönheit ein? Drehen sich die Gedanken oft darum und steht jemand unter dem Zwang, jedem Trend hinterherzurennen, ist das ungesund. Anders dagegen, wenn jemand Freude daran hat, seine natürliche, von Gott gegebene Schönheit zu unterstreichen, die in jedem Menschen steckt. Der Psalmbeter zeigt die Richtung, wenn er sagt: „Ich danke dir, dass ich wunderbar gemacht bin“ (Psalm 139, 14).
Schönheit hat mit Würde zu tun. Wer die Gesichter auf den Seiten 12 und 13 anschaut, wird darin eine ganz eigene Schönheit und Würde entdecken, auch wenn sie gar nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht.