Der Mediziner und TV-Moderator Eckart von Hirschhausen fordert von den christlichen Kirchen mehr Einsatz für den Klimaschutz. „Während der Zeithorizont von Politikern oft nicht ausreicht, um auf den ersten Blick unpopuläre Entscheidungen voranzubringen, könnten es sich die Kirchen in der Gewissheit ihres Auftrags und ihrer Geschichte leisten, jetzt in Vorleistung zu gehen“, heißt es in einem Gastbeitrag des Autors für das evangelische Monatsmagazin „chrismon“ (Juni-Ausgabe). Die Kirchen seien dafür geschaffen, an der Spitze der Bewegung zu stehen.
„Der Kern des Christentums ist die Nächstenliebe“, fügte Hirschhausen hinzu. Vielleicht sei ein neues Wort dafür nötig. Sein Vorschlag: „Übernächstenliebe!“ Das könne man zeitlich und räumlich verstehen: „Unser Nächster, unsere Nächste, kann also auch 5.000 Kilometer weit weg sein oder 50 Jahre.“ Es gebe keine andere Institution, die das Denken über viele Generationen hinweg derartig in ihrer DNA habe wie die Kirchen, so Hirschhausen.
Hirschhausen ist auch zu Gast auf dem 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg vom 7. bis 11. Juni. Dort will er durch eine „Klima-Entdeckungsreise“ führen.