Dieser Duft. Es riecht nach frisch gemahlenem Kaffee. Und nach Espresso. „Roher Kaffee sieht ein bisschen aus wie Getreide“, sagt Richard Miklas. „Er riecht auch nicht. Der typische Duft entwickelt sich erst, wenn die Kaffeebohnen geröstet werden.“ Der Kaffeefachmann zeigt in einer Hand die rohen, hellen Bohnen, in der anderen die dunkelbraunen, gerösteten.
Richard Miklas kennt sich aus, Kaffee ist seine Leidenschaft. Zusammen mit seiner Frau Claudia Schiweck betreibt er das Café röst.art in Bochum. Dort kann man gemütlich sitzen und Kaffee in vielen Varianten trinken – vom Espresso über Cappuccino bis hin zu raffinierten Kaffee-Mix-Getränken.
Doch so mancher Kunde verweilt nicht, sondern kauft sich Kaffee für den Hausgebrauch. „Vierzehn Sorten haben wir derzeit im Angebot“, sagt Richard Miklas. Der Laie mag darüber staunen, doch wenn Miklas loslegt und die Unterschiede erklärt, wird die Vielfalt deutlich. „Kaffee kann mild schmecken, aber auch süß, würzig, fruchtig und so weiter. Und dann gibt es natürlich auch entcoffeinierten Kaffee.“ Außerdem kommen seine Kaffeesorten aus ganz unterschiedlichen Ländern: aus Brasilien, Guatemala, Kenia, Äthiopien. „Eigentlich aus allen Ländern rund um den Äquator, wo Kaffee angebaut wird.“ Die nächste Lieferung wird prämierter Kaffee aus Panama sein. „Der ist dann auch etwas teurer.“
Völlig klar war für den studierten Bauingenieur, dass er Kaffee nicht nur verkauft, sondern auch selbst röstet. Anfangs war die Rösterei am Café dabei. „Aber die Abluft, die beim Rösten entsteht, riecht übel“, sagt er. So hat er inzwischen die Rösterei in ein Bochumer Industriegebiet ausgelagert.
Und wie kommen ein Bauingenieur und eine Sozialpädagogin darauf, sich mit Kaffee selbstständig zu machen? Richard Miklas lacht. „Das war ein langer Prozess“, sagt er. „Vor vielen Jahren haben wir auf einer Reise in Polen ein nettes Café entdeckt. Die hatten spezielle Kaffeezubereitung und eine angenehme Atmosphäre. Das hat uns sehr gut gefallen.“ Da entstand erstmals der Gedanke an ein eigenes Café. „Aber das hat dann noch ein paar Jahre gedauert, bis wir die Idee umgesetzt haben.“ Schließlich will so ein Vorhaben gut geplant sein. „Man muss alles durchrechnen – vom Rohmaterial Kaffee über die Maschinen, die Miete bis hin zu Kranken- und Rentenversicherung.“
Das erste Jahr war hart, „wir hätten beinahe aufgegeben“. Inzwischen sind sie im zehnten Jahr. „Es läuft jetzt so gut, dass wir davon leben können und sogar mal ein Urlaub drin ist“, sagt er. „Und macht uns einfach Spaß.“ Das merkt man. „Wir überlegen immer, was wir noch besser machen können.“ Sie probieren verschiedene Milcharten aus, testen Kaffeezubereitungsarten und haben sich eine sehr spezielle Espressomaschine angeschafft. Das Ding dominiert die Theke und sieht schick aus – ist aber vor allem ausgereifte Technik. Über den Preis will Miklas nicht sprechen. Nur so viel verrät er: „Für das Geld bekommt man auch ein Auto.“ Ob einen Kleinwagen oder eine Limousine hat er nicht weiter ausgeführt.
Wer sich schlau machen möchte, wie er am besten seinen Kaffee zubereitet oder welche Sorten er mal testen könnte, der wird im Café röst.art gut beraten. Im Herzen Bochums gelegen – direkt neben der Pauluskirche – bietet sich das Café an für eine Verschnaufpause bei einem Ausflug oder einem Bummel durch die Stadt. Bei Kaffee, Kuchen und Snacks kann man sich dort stärken. Anschließend sei ein Besuch der Kirche empfohlen, in der auch regelmäßig Gottesdienste auf englisch stattfinden.
Anreise: Grabenstraße 1-3, 44787 Bochum. Auto: Bochum Zentrum, das nächste Parkhaus ist das „P2 Dr.-Ruer-Platz“. Bahn: Vom Hauptbahnhof Bochum sind es nur ein paar Minuten zu Fuß in die Grabenstraße.
Öffnungszeiten des Cafés:
Montag bis Freitag 10-19 Uhr, Samstag 10-17 Uhr.
Kontakt:
Telefon (01 76) 20 83 66 33, E-Mail: kaffee@roestart.de, Internet: www.roestart.de.