Nur Astronauten war es bisher vergönnt, die Erde aus dem Weltall zu sehen: wie eine blaue Perle schwebt sie in unendlichem Schwarz. Diese Erfahrung können bald Normalbürger machen – zumindest ansatzweise.
Die Erde wie aus dem Weltall zu erleben – das will in Karlsruhe die evangelische Stadtkirche mit einer neuen Kunstinstallation ermöglichen, zumindest ansatzweise. Eine “detailgetreue Abbildung der Erde” mit sieben Metern Durchmessern werde ab 14. September im Altarbereich der Innenstadtkirche hängen und sich um sich selbst drehen, teilte die Evangelische Landeskirche in Baden am Donnerstag mit.
Mit Hilfe von Bildern der NASA habe der britische Künstler Luke Jerram “eine authentische, dreidimensionale Installation” geschaffen. Sie werde “in der Stadtkirche über den Ausstellungsbesuchern schweben” – begleitet von einer Surround-Sound-Komposition. Der Titel der Installation lautet “Gaia” – das altgriechische Wort für die Erde.
Die Veranstalter verwiesen auf einen – vor zehn Jahren aus der Raumstation ISS abgesetzten – Tweet des deutschen Astronauten Alexander Gerst. “Beginne zu verstehen, wie sehr es die Menschheit verändern wird, die Erde von außen zu sehen”, twitterte Gerst am 11. August 2014.
Die badische Landesbischöfin Heike Springhart betonte am Donnerstag, bei der Kunstinstallation lasse sich die Erde “in ihrer ganzen fruchtbaren Schönheit und Zerbrechlichkeit” betrachten. Dies öffne die Augen für die Verantwortung, “dass der blaue Planet, seine Atmosphäre, das Klima und die Lebenswelt für Mensch und Tier nicht zerstört werden”.
Springhart hat gemeinsam mit dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) und Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) die Schirmherrschaft über die Ausstellung “Erlebe das blaue Wunder” übernommen, die bis 6. Oktober läuft. Ein Rahmenprogramm mit Gottesdiensten, Vorträgen, Konzerten und Poetry Slams ergänzt die Schau.