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Die Bibel lesen

Woche vom 21. bis 27. August Sonntag: Psalm 120 Montag: Markus 10, 1-12 Dienstag: Markus 10, 13-16 Mittwoch: Markus 10, 17-27 Donnerstag: Markus 10, 28-31 Freitag: Markus 10, 32-45 Samstag: Markus 10, 46-52

Ehescheidung ist ein schwieriges Kapitel, ganz gewiss auch für Christen. Der Sinn einer Ehe lag historisch nur selten in dem Glück zweier Menschen oder zumindest nicht nur. Viel stärker war sie eine Verantwortungsgemeinschaft zur Erhaltung einer Familie, eines Stammes. Insofern diente Ehe einer übergeordneten Aufgabe, wobei das eine das andere natürlich nicht ausschloss. Die Kinderlosigkeit einer Frau, die ja bedeutete, dass die Versorgung im Alter auf dem Spiel stand, ließ Ehen zerbrechen. Aber es gab selbstverständlich auch die menschlichen Unzulänglichkeiten, den Streit, die Eifersucht, Krankheiten und Alter! Und wenn man sich dann auch vor Augen führt, dass Frauen zumeist zwischen zwölf bis sechzehn Jahren verheiratet wurden und sie oft genug zehn und mehr Schwangerschaften austrugen, dann braucht man nur wenig Phantasie, um sich die möglichen Konfliktfelder auszumalen.
Mose hatte den Scheidebrief eingeführt, um sicherzustellen, dass eine Trennung nicht im unbedachten Aufbrausen aus dem Augenblick heraus geschah. Erst ein Dritter, eine unbeteiligte Amtsperson, konnte Scheidungen durch ein offizielles Dokument rechtswirksam machen. Das hatte vor allem Bedeutung für die Rechtsstellung der Frau, die in einer patriarchalen Gesellschaft immer in der Gefahr der Benachteiligung stand. Jesus verweist darauf, was Mann und Frau ursprünglich von Gott her füreinander und miteinander sein können, eben eine Einheit, die aber erst durch beide möglich ist. Aber er stellt sich auch der oft zerstörerischen Realität unter Menschen wie seine Begegnung mit der Ehebrecherin in Johannes 8 zeigt. Er richtet nicht, er will gute Wege öffnen.
Die Kindersegnung ist eine Geschichte, die bei aller Kürze unendlich viel an guten Taten für Kinder ausgelöst hat. Sie tut das bis heute, und das ist auch notwendig, denn das Wohl der Kinder entscheidet über die Zukunft, und auch in den hochtechnisierten Wohlstandsgesellschaften ist es keineswegs so, dass eine zur Schau getragene Kinderfreundlichkeit in der Realität den Kindern gerecht wird. Aber gerade ihnen gehört doch das Reich Gottes!
Mit dem reichen Jüngling folgt eine weitere Geschichte, die im Laufe der Zeit viele Auswirkungen gehabt hat. In Ägypten hat Antonius sie um das Jahr 300 gehört, für sich selbst verwirklicht und damit eine Bewegung ausgelöst, die ohnegleichen ist. Eremiten und Mönche lebten anders als der „Mainstream“ und entfalteten gerade deswegen eine ungeheure Wirkung –  in ihrer jeweiligen Zeit und bis heute.