Sonntag: Psalm 125
Montag: 2. Korinther 10, 12-18
Dienstag: 2. Korinther 11, 1-15
Mittwoch: 2. Korinther 11, 16-33
Donnerstag: 2. Korinther 12, 1-10
Freitag: 2. Korinther 12, 11-21
Samstag: 2. Korinther 13, 1-13
Wir folgen in dieser vierten Woche im Wesentlichen dem Tränenbrief. Anders als seine Gegner rühmt Paulus sich nicht mit Missionserfolgen, die auf andere zurückzuführen sind. Vielmehr gebraucht er das Bild von Braut und Bräutigam, um das Treueverhältnis der Korinther Gemeinde zu dem von ihm verkündigten Evangelium von Christus einzufordern.
Die neue Lehre der Missionare bezeichnet er als Verführung. Wieder betont er, dass er von der Gemeinde in Korinth anders als sonst kein Geld angenommen habe, um sich nicht dem Verdacht der Vorteilsnahme auszusetzen. Seine Gegner bezeichnet er mit ihrer starken Redefähigkeit als Diener des Teufels, die sich verstellen. Es folgt die sogenannte „Narrenrede“, in der sich Paulus auf die Torheit des Vergleichs mit den „Superaposteln“ einlässt. Er hat seine Gemeinde nicht mit seiner Verkündigung unfrei gemacht; er ist mutig, jüdischer Abstammung; er hat mehr gearbeitet, mehr Verfolgung und Not erlitten, sich insgesamt mehr und stärker eingesetzt als seine Gegner. Ja, er könnte sich rühmen und müsste den Vergleich nicht scheuen.
Auch mit ekstatischen Erfahrungen der Nähe zu Gott, Visionen, direkten Offenbarungen kann er mithalten: Aber das Rühmen kann nicht seine Art sein. Damit er gar nicht erst in diese Versuchung kommt, hat er auch ein Leiden, eine Krankheit, die ihn zeichnet. Was er in alledem gelernt hat ist, dass sich Gottes Gnade nicht in Stärke und Ruhm, sondern gerade im Leiden und in der Schwachheit als verlässlich zeigt und gerade dann wirkt. Anders also als viele Menschen oft meinen: Wenn sie leiden, sei Gott nicht da. Nein, gerade dann ist Gottes Nähe zu spüren und seine Kraft zu erfahren. Es ist, wie bei den Klagepsalmen, in denen Menschen in ihrer Not nach der Klage der Nähe und Zuwendung Gottes gewiss werden und so Zuversicht, Vertrauen, Glauben gewinnen.
Paulus beendet in 12,11 die Narrenrede, die den Höhepunkt des Tränenbriefes darstellt. Er kündigt seine Bereitschaft an, ein drittes Mal nach Korinth zu kommen. Auch dann will er der Gemeinde nicht zur Last fallen. Um sie zurechtzubringen, hat er Titus gesandt. Paulus fürchtet neue Querelen bei seinem dritten Besuch. Deshalb bittet er die Gemeinde, sich selbst zu prüfen und sich darauf zu besinnen, dass der in Schwachheit gekreuzigte Christus in der Verkündigung des Paulus unter ihnen kräftig gewirkt hat. Paulus will so lieber von ferne und schriftlich einiges klären, damit er die Gemeinde bei seinem erneuten Kommen aufbauen und Querelen vermeiden kann.
13,11 ff. stammt vermutlich wieder aus dem Versöhnungsbrief und dient als Briefschluss mit guten Wünschen.