Sonntag: Psalm 5
Montag: Lukas 18,1-8
Dienstag: Lukas 18, 9-17
Mittwoch: Lukas 18, 18-30
Donnerstag: Hesekiel 1,1-21
Freitag: Hesekiel 1, 22-28
Samstag: Hesekiel 2, 1-3, 3
Die hartnäckige Witwe kommt zu ihrem Recht, der hochmütige Pharisäer wird bloßgestellt durch einen Zöllner, der vor Gott und sich selbst ehrlich war. Der reiche junge Mann wird im Gespräch mit Jesus vor eine herbe Entscheidung gestellt. Wenn du alles vor Gott gewinnen willst, musst du dich von allem anderen Reichtum trennen. Aber Petrus und die anderen erfahren auch, dass sie durch die Nachfolge vielfach wieder empfangen werden und zwar in dieser und in der zukünftigen Welt. Worte, die nicht leicht zu begreifen und in die Realität umzusetzen sind, nicht nur damals.
Nach den Evangeliumslesungen rücken im zur Neige gehenden Lukasjahr nun die Themen der „letzten Zeit“in den Vordergrund. In diesem Jahr ist der Prophet He-sekiel oder besser Ezechiel dazu ausgesucht worden. Der Begriff Prophet kommt vom griechischen „prophainein“, was „zum Vorschein bringen“, „offenbaren“, aber zugleich auch „hoffen lassen“ und summarisch „verkündigen“ bedeutet.
Der Name Ezechiel heißt im Hebräischen etwa „Gott macht kraftvoll und stark“, und das ist sicher auch sein Programm. Ezechiel ist ein etwas jüngerer Zeitgenosse von Jeremia, lebte also in jener dramatischen Zeit, in der Jerusalem belagert wurde, bis zum Untergang, und dann weiter bis ins babylonische Exil. Vielleicht gehörte er sogar schon zu der ersten Gruppe, die um 598 von Nebukadnezar II. mit König Jojakim ins Exil geführt wurde. Seine genauen Lebensdaten sind unbekannt, aber die Ereignisse, um die es ihm geht, spielen in der Zeitspanne von rund 600 bis 570 vor Christus. 586/7 fiel Jerusalem endgültig.
Für die Glaubensgeschichte Israels war später die Frage wichtig, wo denn das gültige Gotteswort, die letzte Autorität in religiösen Fragen in dieser schwierigen Zeit laut geworden war: Bei den Daheimgebliebenen in Jerusalem oder bei den im Exil Hoffenden zu Babel. Schon bei Jeremia und erst recht im Jesajabuch war klar: Jerusalem hat diese Funktion zumindest zeitweilig verloren! Seine Berufung erlebte Ezechiel jedenfalls im Exil, in Chaldäa, ungefähr an der heutigen Südwestgrenze des Irak gelegen.
Das Buch Ezechiel ist übersichtlich geordnet. Es bietet zwar eine Fülle von Schwierigkeiten in der Auslegung von Einzelfragen, aber der Aufbau ist nach sachlichen und auch chronologischen Gesichtspunkten gegliedert. In Kapitel 1-24 lesen wir Drohreden gegen Jerusalem und Juda, in 25-32 folgen Reden gegen fremde Völker. 33-48 bilden geradezu ein mahnendes Trostbuch und zwar mit zwei Teilen: In 33-39 geht es um die Ankündigung der Heilszeit und von 40-48 wird die Lage des Volkes in dieser Heilszeit beschrieben.