Sonntag: Psalm 45
Montag: Apostelgeschichte 1, 1-14
Dienstag: Apostelgeschichte 1, 15-26
Mittwoch: Apostelgeschichte 2, 1-13
Donnerstag: Apostelgeschichte 2, 14-28
Freitag: Apostelgeschichte 2, 29-36
Samstag: Apostelgeschichte 2, 37-41
Lukas will in der Apostelgeschichte für seine Leserschaft aus den verschiedenen Überlieferungen, die es in der Urkirche gab, ein verlässliches, historisch umfassendes Dokument zusammen stellen, das Gottes Handeln über die Zeiten bewusst macht. Lukas schreibt mehr als eine Jesus-Biografie im engeren Sinn. Er beginnt mit Zacharias und Elisabeth, den Eltern des Vorläufers Johannes, bewusst in den Zeiten des ersten Bundes und führt nach der Auferstehung weiter in die Zeit ohne den irdischen Jesus, also in die Zeit der Kirche. Wobei die Apostelgeschichte schließlich ziemlich abrupt abbricht, denn die Geschichte der Kirche ist ja noch nicht zu Ende, sondern geht weiter. Am Ende des Kapitels 28 könnte stehen: „Fortsetzung folgt!“ Lukas versteht sich also als Geschichtsschreiber, der die „Mitte der Zeit“ mit aller ihm möglichen Genauigkeit dokumentieren will, aber genau weiß, dass er nicht das Schlusskapitel zu schreiben hat, sondern nur wichtige Zeitzeugen aus der Anfangsphase bewahrt und weitergibt.
Unter diesem Gedanken hat Lukas die einzelnen Teile, die er vorfand, in einen sinnvollen Zusammenhang gebracht und außerdem einen Bezug zur Weltgeschichte hergestellt.Jerusalem war der Angelpunkt für Gottes Handeln und damit auch der Ausgangspunkt für den weiteren Fortgang der Heilsgeschichte. Dort, in Jerusalem, wurde der Stein ins Wasser geworfen, dessen Wellen zunächst nach Judäa und dann Samaria und dann bis an die Enden der Welt (Apg.1,8) gelangten. Und vor allem: Die Himmelfahrt Jesu wird keinesfalls als ein Abschied geschildert, nach welchem „der Herr weg ist“. Im Gegenteil: Der Auferstandene ist anwesend! Er ist in der Kraft seines pfingstlichen, entflammenden Geistes da. Es wird alles so sein, als ob er leibhaftig und sichtbar dabei wäre. Die Himmelfahrt wird fast zu einer Nebensache.
Schon die Jünger auf dem Weg nach Emmaus hatten erfahren, dass „er mit uns auf dem Wege“ ist, ins Haus kommt und das Brot bricht. Genauso wird es allen ergehen, die später ihren Weg durch diese weite Welt zu bewältigen haben. Zuvor wird noch durch eine Wahl „das Team“ aufgefüllt. Die Abkehr des Judas Ischarioth reißt zwar eine schmerzliche Lücke, aber sie kann geschlossen werden. Der Weg dahin führt über eine Gemeindewahl. Es gibt zwei Kandidaten: Josef, der Gerechte, und Matthias, auf den dann die Wahl fiel, was aber nicht hinderte, dass alsbald Paulus zur tragenden und zentralen Persönlichkeit der apostolischen Geschichte werden würde.