Berlin – Die Diakonie hat ihre Forderung nach Familiennachzug von Flüchtlingen bekräftigt. „Aus unserer Sicht kann Integration nur gelingen, wenn Menschen für sich und ihre Familien eine Zukunftsperspektive sehen“, sagte Präsident Ulrich Lilie in Berlin anlässlich des bundesweiten Tags des Flüchtlings (29. September). Die Sorge um ihre Angehörigen erschwere den Flüchtlingen das Ankommen. Selbst, wenn sie offiziell als Flüchtlinge anerkannt seien, sei es praktisch für sie sehr schwer, ihre Familien nachzuholen, fügte Lilie hinzu. Die größten Probleme sind laut Diakonie lange Wartezeiten an den Botschaften und Schwierigkeiten bei der Dokumentenbeschaffung, auch durch hohe Kosten. Die Diakonie unterstützt Betroffene nach eigenen Angaben mit einem eigenen Fonds, der ein Drittel der Reisekosten von Angehörigen übernimmt. Mehr als 1600 Familien konnten den Angaben zufolge 2016 und 2017 unterstützt werden. Dafür seien mehr als 500 000 Euro aufgewendet worden, je zur Hälfte aus Spenden der Diakonie und Mitteln der EKD. epd/KNA
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