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Diakonie Kork schafft Ort der Zukunftstechnologien und der Begegnung

Moderne Technik wird im Alltagsleben wichtiger. Das gilt auch für Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit Beeinträchtigungen. Mit dem Umbau des evangelischen Gemeindehauses in Kehl-Kork wollen evangelische Kirche und Diakonie Kork nicht nur einen Raum der Begegnung, sondern auch ein Informationszentrum für Zukunftstechnologien schaffen, sagte Annette Stahl, Leiterin Spendenservice der Diakonie Kork, dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Im „Future Lab“ des geplanten Zentrums „Anselm 4.0“ sollen Senioren und Menschen mit Behinderungen im Umgang mit neuen technischen Geräten geschult werden. Auf deren spezielle Bedürfnisse werde in diesem Bereich viel zu wenig eingegangen, kritisierte Stahl. Als Beispiel nannte sie SmartHome-Technologien.

Dazu gehören etwa elektrische Rollladenantriebe, Innen- und Außenkameras sowie Thermostatregler. Darüber hinaus könnten etwa auch Sensoren in Räumen sinnvoll sein, die Bewegung und Anwesenheit erfassen. Werden Abweichungen von den Gewohnheiten registriert, kann dies auf einen Hilfebedarf, etwa nach Stürzen, hinweisen.

Solche Technologien würden angesichts des steigenden Pflegebedarfs und weniger Pflegekräfte wichtiger, erläuterte Stahl. Allerdings reichten technische Lösungen allein nicht aus. Diese müssten in ein Hilfesystem der Pflege eingebettet sein, wie es etwa die Diakonie Kork biete.

Der Vorstand der Diakonie Kork, Frank Stefan, hatte im Vorfeld des Umbaus betont, dass Wissen und Orientierung heutzutage immer wichtiger würden. Grund dafür sei die Vielzahl von Informationen, mit denen Menschen täglich zu tun hätten. Soziale Medien, Künstliche Intelligenz und smarte Gebäudetechnik könnten dabei hilfreich sein, sofern sie verantwortlich genutzt würden.

Zudem soll das Zentrum auch als Treffpunkt für junge Menschen aus aller Welt dienen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Diakonie Kork absolvieren. Die Renovierung des Gebäudes soll bis Ostern 2025 abgeschlossen sein. Die evangelische Landesbischöfin Heike Springhart (Karlsruhe) hat die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen.

Auch der Name „Anselm 4.0“ verbindet Kirche und Diakonie mit Zukunftstechnologien. So verweist der Name auf den Straßburger Reformator und ersten protestantischen Pfarrer in Kork, Anselm Pflüger (1505-1556). (1762/04.08.2024).