Wohnungslosigkeit zieht sich nach Angaben der Diakonie Hessen mittlerweile durch alle Altersgruppen. Es lebten immer mehr alte Menschen sowie Kinder und Jugendliche in Notunterkünften, teilte die Diakonie Hessen am Freitag in Frankfurt am Main anlässlich des Tags der wohnungslosen Menschen am 11. September mit.
„Es darf nicht sein, dass in einem nach wie vor wirtschaftlich gut aufgestellten Land wie Hessen insbesondere alte Menschen und Familien mit Kindern nicht ausreichend vor Wohnungslosigkeit geschützt werden“, sagte der Vorstandsvorsitzende Carsten Tag. Wer einmal in einer Notunterkunft angekommen sei, finde mit dem Stigma der Wohnungslosigkeit noch schwerer eine neue Wohnung.
Im Vergleich zu 2023 sei die Zahl der wohnungslosen und als solche erfassten Menschen in Hessen gemäß der hessischen Landesstatistik um fast 14 Prozent gestiegen. Damit seien in Hessen insgesamt 25.785 Menschen wohnungslos. 2.200 Menschen im Rentenalter lebten in Notunterkünften, doppelt so viele wie im Jahr 2022. In Notunterkünften lebten auch 7.280 Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern. „Notunterkünfte sind kein Zuhause“, kommentierte die Diakonie.
Die Diakonie Hessen bietet in diesem Jahr mit ihren Mitgliedseinrichtungen wieder zahlreiche Aktionen und Gespräche rund um den Welttag an, unter anderem am 27. September einen Gedenkgottesdienst für verstorbene wohnungslose Menschen in Darmstadt oder einen Secondhand-Kleiderladen am 10. September in Fritzlar.