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Diakonie dringt mit Petition auf mehr Geld für arme Schulkinder

Hannover – Schulkinder aus Familien mit wenig Geld bekommen nach Überzeugung der Diakonie in Niedersachsen deutlich zu wenig Unterstützung vom Staat. Die Sätze aus dem Bildungs- und Teilhabepaket für Kinder von Hartz-IV-Beziehern in Höhe von jährlich 100 Euro seien im Durchschnitt 53 Euro zu niedrig. Mit einem Petitionsaufruf an den Bundestag will die Diakonie jetzt auf eine Gesetzesänderung dringen. „Die Bildungschancen entscheiden sich ganz früh“, sagte Diakonie-Vorstandssprecher Christoph Künkel in Hannover. Schon bei der Einschulung werde die Benachteiligung mancher Kinder deutlich sichtbar.
Nach einer Studie des Sozialwissenschaftlichen Institutes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) liegen die tatsächlichen Kosten für den Schulbedarf bei durchschnittlich 153 Euro im Jahr. Besonders hohe Belastungen entstünden im Einschulungsjahr mit mehr als 300 Euro, sagte Künkel. „Eltern sagen, wir schaffen das nicht. Sie schämen sich aber auch.“ Die Studie hatten die Diakonie in Niedersachsen und die hannoversche Landeskirche initiiert.
Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) zufolge, die den Aufruf unterstützt, wird derzeit auf Bundesebene über die Neuberechnung der Hartz-IV-Sätze beraten. Ein Gutachten komme zu ähnlichen Werten wie die Dia­konie. „Auch dort wird gesagt, dass der Bedarf im Bereich Schule deutlich unterschätzt worden ist.“
Die Petition wird von der Dia­konie in Deutschland ebenfalls unterstützt. Die niedersächsische Diakonie wirbt dafür unter anderem in den sozialen Medien und hat unter www.gerechter-schulbedarf.de eine eigene Internetseite geschaltet. epd