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Diakonie-Chef warnt vor Schließung von Jugendwerkstätten

Der niedersächsische Diakonie-Chef Hans-Joachim Lenke hat die Politik davor gewarnt, bei den Jugendwerkstätten zu sparen. „Es ist leichter, darauf zu schimpfen, dass Menschen in Bürgergeld sind, als sie in Arbeit zu schicken“, sagte der Lenke am Donnerstag in Hannover vor dem Kirchenparlament der evangelischen Landeskirche Hannovers. In Jugendwerkstätten werden junge Menschen mit sozialen Schwierigkeiten auf den Einstieg ins Berufsleben vorbereitet.

Lenke zufolge hat der Bund seinen Zuschuss an die Bundesagentur für Arbeit für die Jugendwerkstätten deutlich gekürzt. Die Jobcenter in der Region Hannover kauften aufgrund der Kürzungen deutlich weniger Programme bei den Jugendwerkstätten ein. Aufgrund der fehlenden Nachfrage drohe einigen Werkstätten die Schließung.

Junge Menschen, „die aus welchen Gründen auch immer schulisch nicht zurechtgekommen sind“, lernten in den Werkstätten „ganz basal die Eigenschaften, die es braucht, um in einem Unternehmen erfolgreich arbeiten zu können“, sagte der Diakonie-Vorstandssprecher vor der Landessynode.

In diesem Bereich zu sparen, sei aber „ausgesprochen kurzsichtig“. Lenke sprach von einer „fatalen Fehlentscheidung“. Sie werde sehr teuer, da diese Menschen ein Anrecht auf Bürgergeld hätten. In Niedersachsen gibt es mehr als 90 Jugendwerkstätten, davon mehr als 20 in diakonischer Trägerschaft. Die Landessynode tagt bis zum Freitag im diakonischen Henriettenstift in Hannover.