Träger sozialer Einrichtungen fordern finanzielle Unterstützung zur Umsetzung des europäischen Aktionsplans für die Klimaziele. Die bayerische Diakonie-Präsidentin Sabine Weingärtner sagte am Donnerstag in Rothenburg am Rande einer Konferenz von Diakonie-Führungskräften, dass die sogenannte EU-Taxonomie um den Aspekt der sozialen Nachhaltigkeit erweitert werden müsse. Ab Januar 2025 müssen auch soziale Einrichtungen die Nachhaltigkeit ihrer Investitionen im Sinne des Klimaschutzes und des Energieverbrauchs nachweisen.
Weingärtner bezeichnete die Situation als paradox: Das Sozialrecht konzentriere sich einseitig auf Zweckmäßigkeit, Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit. Dies führe dazu, dass Träger von Pflegeheimen zwar hohe Energiekosten erstattet bekämen, aber bei Modernisierungen für den Klimaschutz und zur Senkung der Energiekosten weitgehend auf sich allein gestellt seien.
Die Diakonie Bayern sei entschlossen, die europäischen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, benötige dafür jedoch finanzielle Unterstützung. Weingärtner betonte: „Die energetische Sanierung unserer Einrichtungen muss durch entsprechende Förderprogramme unterstützt werden, ohne dass dies zulasten der Träger oder Bewohner geht.“
Die Präsidentin forderte außerdem, dass Nachhaltigkeit in die Sozialgesetzbücher aufgenommen und die EU-Taxonomie um eine soziale Komponente erweitert wird, um die Dienstleistungen für eine inklusive Gesellschaft zu berücksichtigen. (00/1897/20.6.2024)