Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert mehr tarifvertragliche Regelungen für hitzefreie Tage und für ein Hitzegeld bei hohen Temperaturen. Für Dachdecker gebe es einen Tarifvertrag mit Hitzefrei und Ausfallgeld„, sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel der in Düsseldorf erscheinenden “Rheinischen Post„ (Montag). “Das kann ein Vorbild für andere Branchen sein.” Der DGB Niedersachsen weist darauf hin, dass es bereits 2023 ein Rekordhoch von rund 92.700 Krankheitstagen wegen Hitzefolgen gab.
Durch den Klimawandel gebe es längere und heftigere Hitzeperioden, sagte Piel. Arbeitgeber seien in der Verantwortung, Beschäftigte vor Hitzestress zu schützen, sie müssten „konsequent Hitzeschutz vorhalten“. Für unterschiedliche Arbeitsplätze müsse es dabei „passgenaue Maßnahmen“ geben, wenn es zu heiß wird. „Es macht einen Unterschied, ob man im Büro, draußen auf dem Bau, in der Pflege, am Hochofen oder am Band arbeitet.“ Die Behörden brauchten mehr Personal, um die Maßnahmen regelmäßig zu überprüfen.
Nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin sollen Arbeitgeber ab 26 Grad Lufttemperatur Hitzeschutzmaßnahmen für ihre Beschäftigten ergreifen, ab 30 Grad seien sie dazu verpflichtet und ab 35 Grad seien Innenarbeitsplätze nicht mehr nutzbar. Grundsätzlich stelle der „Klimawandel neue Anforderungen an den Arbeits- und Gesundheitsschutz“, schreiben die Arbeitsschutzexperten.