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Deutschland will 600 Millionen Euro für globalen Impfschutz geben

Die Bundesregierung will die Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit drastisch reduzieren. Am globalen Impfschutz will sie sich trotzdem weiter beteiligen.

Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) will bis 2030 insgesamt 600 Millionen Euro für den globalen Impfschutz zur Verfügung stellen. Das kündigte die Ministerin am Mittwoch mit Blick auf die Wiederauffüllungskonferenz der Impfallianz Gavi in Brüssel an. Deutschland werde sich weiter engagieren, Menschen weltweit vor Krankheiten zu schützen, so Alabali Radvoan. Das sei nicht nur eine Frage der Menschlichkeit, sondern auch ökonomisch klug und vorausschauend.

Die Impfallianz Gavi wurde 2000 als Bündnis aus öffentlichen und privaten Geldgebern gegründet. Mitglieder sind neben Regierungen etwa Unicef, die Weltbank, die Gates Foundation, Nichtregierungsorganisationen, Impfstoffhersteller aus Industrie- und Entwicklungsländern sowie Gesundheits- und Forschungseinrichtungen und weitere private Geber.

Zur Wiederauffüllung ihres Fonds treffen sich am Mittwoch mehr als 50 Staatenvertreter, darunter 13 Staats- und Regierungschefs, sowie Vertreter von internationalen Organisationen und Stiftungen. Ziel von Gavi ist es nach eigenen Angaben, Impfstoffe gegen Krankheiten wie Malaria, Masern, HPV, Cholera und Polio (Kinderlähmung) in Ländern mit geringem Einkommen bereitzustellen.

Seit der Gründung von Gavi wurden demnach weit mehr als eine Milliarde Kinder grundimmunisiert und damit schätzungsweise fast 20 Millionen Todesfälle vermieden. Ziel für die kommenden Jahre ist es, eine weitere halbe Milliarde Kinder zu impfen, und dadurch weitere knapp zehn Millionen Menschenleben zu retten.