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Deutsches Zentrum Kulturgutverluste feiert zehnjähriges Bestehen

Zum zehnjährigen Bestehen des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste ist eine positive Bilanz der bisherigen Arbeit gezogen worden. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) sagte am Dienstag bei einem Festakt in Magdeburg laut Redemanuskript, das Zentrum leiste einen entscheidenden Beitrag zur Umsetzung der „Washingtoner Prinzipien“, zu denen sich die Bundesrepublik Deutschland 1998 bekannt hatte.

Als zentrale Anlaufstelle unterstütze das Zentrum Museen, Archive und Bibliotheken dabei, NS-Raubgut in ihren Sammlungen aufzuspüren. Diese Arbeit habe bereits zahlreiche Rückgaben ermöglicht, sagte Roth.

Das von Bund, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden zum 1. Januar 2015 gegründete Zentrum mit Sitz in Magdeburg ist zentraler Ansprechpartner zu Fragen unrechtmäßig entzogenen Kulturguts, etwa aus der NS- oder Kolonialzeit.

Nach wie vor liegt laut der Stiftung der Schwerpunkt auf Projekten zu „NS-Raubgut“, also Kulturgütern, die insbesondere jüdischen Bürger abgepresst oder gestohlen wurden. Daneben fördert das Zentrum auch Forschung zu Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten. Seit Beginn der Förderung im Jahr 2019 seien rund 9,5 Millionen Euro für 73 Projekte in diesem Bereich bewilligt worden, hieß es.

Zu Kulturgutverlusten in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR sowie zu Kriegsverlusten im Zweiten Weltkrieg unterstützt die Stiftung Grundlagenforschung. Das Zentrum wird den Angaben zufolge von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien institutionell gefördert und erhält von dort auch die Mittel für seine Projektförderung.