Um das „Weiße Rose“-Mitglied Willi Graf (1918-1943) geht es ab Samstag im Deutschen Zeitungsmuseum im saarländischen Wadgassen. „Die Ausstellung präsentiert zahlreiche schriftliche und fotografische Dokumente, von denen einige noch nie zuvor gezeigt wurden“, erklärte die Stiftung Saarländischer Kulturbesitz am Donnerstag. Die Schau „Willi Graf – Ein Leben für die Freiheit“ ist bis zum 17. August 2025 zu sehen.
Die Ausstellung erzählt Grafs Leben nach. Dabei setzt sie seine Biografie in Bezug zu den historischen Ereignissen. „Willi Graf war ein junger Mensch, der sich nach Freiheit und Gerechtigkeit sehnte; Werte, die das NS-Regime brutal unterdrückte“, erklärte die Stiftung. „Nur wenige fanden in dieser dunklen Epoche den Mut, für ein selbstbestimmtes Leben in Frieden und Freiheit einzutreten: Willi Graf und die anderen Mitglieder der Weißen Rose zeigten diese Courage – im Bewusstsein der Lebensgefahr, in die sie sich begaben.“
Ein sogenannter Raum der Freiheit verwandele über eine Panoramaprojektion das Foyer der Universität München „in eine poetische Szenerie“, in der sich unter anderem der Himmel öffne sowie Flugblätter durch die Luft wirbelten und sich in Zitate der „Weißen Rose“ auflösten, erklärten die Ausstellungsmacher. „Vier Monitore reagieren auf die Annäherung der Besucher und zeigen Zitate oder Fragen, die das Bewusstsein für die Bedeutung von Freiheit und Widerstand schärfen.“ Hinzu komme ein per Künstlicher Intelligenz kreiertes, digitales Abbild von Willi Graf, das in einen Dialog mit Besucherinnen und Besuchern trete.
Willi Graf wurde am 2. Januar 1918 bei Euskirchen im heutigen Nordrhein-Westfalen geboren und wuchs in einem katholisch orientierten, bürgerlichen Elternhaus in Saarbrücken auf. Er widersetzte sich schon in seiner Schulzeit den Nationalsozialisten und weigerte sich, der Hitlerjugend beizutreten. Später bildete er mit Hans und Sophie Scholl, Alexander Schmorell sowie Christoph Probst den Kern der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“. Am 12. Oktober 1943 wurde der damals 25-jährige Graf in der Münchner Strafanstalt Stadelheim hingerichtet.