Das Deutsche Auswandererhaus in Bremerhaven feiert am 8. August sein 20-jähriges Bestehen. Es war eigenen Angaben zufolge das erste Migrationsmuseum in Deutschland, das Geschichte und Gegenwart von Aus- und Einwanderung sichtbar und erfahrbar gemacht hat. Durch biografisch geprägte Migrationserzählungen habe es eine erinnerungskulturelle Lücke gefüllt. Seit seiner Eröffnung am 8. August 2005 sei es von rund 3,4 Millionen Gästen aus den unterschiedlichsten Teilen der Welt besucht worden.
Das Haus steht am Neuen Hafen in Bremerhaven und damit an einem historischen Ort: Von hier aus wanderten zwischen 1830 und 1974 mehr als sieben Millionen Menschen aus Mittel- und Osteuropa nach Übersee aus, oft in die Vereinigten Staaten und nach Südamerika. So habe sich die Seestadt zum größten Auswanderungshafen Kontinentaleuropas entwickelt, sagte Direktorin Simone Blaschka dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Seit der Eröffnung wurde das Deutsche Auswandererhaus zweimal erweitert, um auch das Thema Einwanderung nach Deutschland darstellen zu können. Für ihre teils emotionalen Präsentationen erhielten die Bremerhavener 2007 die Auszeichnung „Europas Museum des Jahres“. Mittlerweile habe es 40 Sonderausstellungen gegeben, hieß es. Aktuell thematisiere das Haus unter der Leitfrage „Verlockung Weltall – Auswanderung auf Mond, Mars, Venus?“ Auswanderung als Zukunftsvision.