Der diesjährige Deutsche Lutherweg-Tag am Samstag erinnert an die Erstürmung des Klosters Reinhardsbrunn vor 500 Jahren. Eröffnet werde der Tag mit einem Gottesdienst, bei dem der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland die Predigt halte, teilte das Landeskirchenamt in Erfurt am Mittwoch mit.
Wanderer und Pilger aus den umliegenden Dörfern des ehemaligen Klosters im heutigen Landkreis Gotha sind laut Landeskirchenamt aufgerufen, auf dem Lutherweg nach Reinhardsbrunn zu kommen. Zum Kloster gehörten damals zehn Orte. Reinhardbrunns Pfarrer Christfried Boelter erklärte, zum Lutherweg-Tag solle besonders an diese alten Verbindungen in der Region erinnert werden.
Am 24. April 1525 hatten den Angaben zufolge mehr als 1000 aufständische Bauern aus der Umgebung das Kloster Reinhardsbrunn erstürmt und geplündert. Die Mönche seien davongejagt worden oder waren geflüchtet. Die Aufständischen zerstörten 24 Altäre und drei Orgeln, die Bibliothek verbrannte. Das Kloster habe nie mehr zur alten Blüte zurückgefunden.
Der Lutherweg wird von der 2008 gegründeten Deutschen Lutherweg-Gesellschaft getragen. Er ist ein Gemeinschaftsprojekt von Kirchen, Tourismusverbänden, Kommunen und weiteren Trägern. Er wendet sich an Pilger, Wanderer und Besucher, die an der Reformation und ihren Wirkungen interessiert sind. Zudem verfolgt die Gesellschaft das Ziel, Aktivitäten und Stationen am Lutherweg zu vernetzen.