Seit mehr als zwei Jahrzehnten arbeitet der aus Deutschland stammende Geistliche Reinhold Nann im südamerikanischen Peru. Nun zieht er sich überraschend von seinem Bischofsamt zurück.
Papst Franziskus hat am Montag den vorzeitigen Rücktritt des in Peru tätigen deutschen Bischofs Reinhold Nann angenommen. Die Altersgrenze für Bischöfe liegt bei 75 Jahren. Der aus Breisach am Rhein stammende Nann ist erst 63 Jahre alt. Er meldete sich in einer Erklärung auf seiner eigenen Internetseite zu Wort und gab gesundheitliche Gründe für den Rücktritt an.
Er habe viel erreicht als Bischof in Peru, schrieb er. Doch mit der Zeit hätten ihm die kräftezehrenden Aufgaben Enttäuschungen, Stress und Bluthochdruck beschert. Seit der Corona-Pandemie habe sich seine körperliche und geistige Gesundheit verschlechtert, so Nann. “Und ich spüre deutlich, dass ich nicht mehr die Kräfte für dieses Amt habe.”
Auf Anraten der Ärzte sei er zurückgetreten, um eine einjährige Auszeit in Deutschland zu nehmen. “Was danach kommt, werde ich dort im Gebet und Nachdenken entscheiden.” Nann räumte ein, dass er mit seiner Ungeduld “wohl auch manchen Schaden angerichtet” habe. Dafür bitte er ehrlich um Verzeihung.
Seit 2017 leitete er die Territorialprälatur Caraveli im Süden Perus, eine Vorstufe zu einem katholischen Bistum. Bereits seit 2002 wirkte Nann dauerhaft in dem südamerikanischen Land. Bekannt wurde er nicht zuletzt wegen seines Blogs. Unter dem Titel “Neues aus Peru von Reinhold Nann” äußerte er sich in den vergangenen Jahren regelmäßig zu aktuellen kirchenpolitischen Themen.