Im Rahmen der Konflikte im Nahen Osten geraten auch Medienvertreter immer wieder zwischen die Fronten. Und das, obwohl sie sich klar als Presse zu erkennen geben.
Die Deutsche Welle (DW) berichtet von Angriffen radikaler israelischer Siedler auf DW-Mitarbeiter im Westjordanland und ruft Israel auf, die Sicherheit von Medienleuten zu gewährleisten. Am Freitag seien eine Korrespondentin aus dem DW-Büro in Jerusalem und ein Kameramann nördlich von Ramallah im Rahmen eines Angriffs auf das Dorf Sinjil von israelischen Siedlern mit großen Steinen beworfen und verfolgt worden, teilte der deutsche Auslandssender am Samstag in Bonn mit.
Die beiden hätten sich zum Glück körperlich unverletzt in Sicherheit bringen können; das Auto des Kameramanns sei stark beschädigt worden, hieß es weiter.
Intendant Peter Limbourg erklärte dazu: “Die Deutsche Welle verurteilt diesen Angriff auf unsere Kollegen, die für die Berichterstattung über einen geplanten Protest gegen Siedlergewalt nach Sinjil gefahren sind.” Dieser Angriff sei durch nichts zu rechtfertigen – “und wir fordern ganz klar: Die israelische Regierung muss die Sicherheit aller Journalistinnen und Journalisten im Westjordanland gewährleisten. Die Pressefreiheit – und damit die Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten – ist die unverzichtbare Säule jeder Demokratie.”
Sinjil liegt im palästinensisch verwalteten Teil des Westjordanlandes. Neben der DW seien weitere internationale Medien vor Ort gewesen, um zu berichten, so der Sender weiter – “unter anderem AFP, die New York Times und die Washington Post. Auch weitere Journalisten, überwiegend Palästinenser, mussten fliehen. Die DW-Mitarbeiter waren durch ihre Pressewesten klar als Medienschaffende zu erkennen gewesen.”