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Deutsche Krebshilfe will neue Operationsverfahren fördern

Krebspatienten in ländlichen Regionen sollen stärker von Hochleistungsmedizin profitieren. Dazu will die Krebshilfe Spitzenzentren mit regionalen Kliniken vernetzen. Auch bei Operationstechniken gibt es Fortschritte.

Die Deutsche Krebshilfe will verstärkt in neue Technologien und künstliche Intelligenz bei der Entfernung von Tumoren investieren. “Die moderne Chirurgie bietet großes Potenzial für eine effektive und risikoarme Behandlung von Krebspatienten”, erklärte der Göttinger Chirurg Michael Ghadimi am Mittwoch bei der Jahrespressekonferenz der Krebshilfe in Bonn. Ziel sei es, Operationsverfahren zu entwickeln, die die Lebensqualität der Patienten erhalten und möglichst wenig Nebenwirkungen mit sich bringen, so der Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie der Universitätsmedizin Göttingen.

Insgesamt werden nach seinen Angaben derzeit zehn Projekte über jeweils drei Jahre mit einem Gesamtvolumen von 4,1 Millionen Euro gefördert. Die Deutsche Krebshilfe ist der größte private Drittmittelgeber für die Krebsforschung in Deutschland. Im Geschäftsjahr 2023 hat sie rund 56 Millionen Euro für Forschungsprojekte auf den Gebieten der Grundlagenforschung, klinischen Krebsforschung und der Versorgungsforschung bereitgestellt.

Wie der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krebshilfe, Gerd Nettekoven, weiter mitteilte, hat die Stiftung 2023 rund 157,7 Millionen Euro eingenommen. 344.000 Privatpersonen und rund 6.700 Unternehmen spendeten insgesamt 34,4 Millionen Euro. 86 Millionen Euro erhielt die Krebshilfe aus Nachlässen. Dazu kamen weitere Erlöse aus Aktionen und Veranstaltungen, Kondolenzspenden und Zuweisungen durch Geldauflagen.

13,8 Millionen Euro will die Stiftung in ein Projekt investieren, das die Spitzenzentren der Krebsmedizin in Deutschland stärker mit regionalen Kliniken, Fach- und Hausärzten vernetzt, um eine hochwertige Versorgung von Krebspatienten flächendeckend zu gewährleisten.

Die Krebshilfe betonte, bei der Versorgung von an Krebs erkrankten Menschen gebe es nach wie vor regionale Unterschiede. “Während in den meisten städtischen Gebieten eine sehr gute Versorgungslage besteht, ist sie gerade in ländlichen Regionen oft noch unzureichend”, erklärte der Direktor des Universitären Centrums für Tumorerkrankungen Frankfurt-Marburg, Christian Brandts, der Sprecher des Verbundprojekts ONCOnnect ist. Patienten in regionalen Krankenhäusern und Praxen sollten einen besseren Zugang zu innovativen Krebstherapien, klinischen Studien und Unterstützungsangeboten erhalten.