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Deutsche bewerten Schulen nur als mittelmäßig

Das ifo-Bildungsbarometer dreht den Spieß um und lässt die Deutschen die Schulen bewerten. Dabei zeigen sich Unterschiede zwischen den Bundesländern. Auch nach einer Schulnote für die Bildungspolitik wurde gefragt.

Die Schulen im Land erreichen bei den Deutschen selbst nur mittelmäßige Noten. Befragt nach einer Bewertung der allgemeinbildenden Schulen in ihrem jeweiligen Bundesland vergeben die Deutschen im bundesweiten Schnitt die Schulnote 3,01 (“befriedigend”), wie aus am Dienstag veröffentlichten Ergebnissen des ifo-Bildungsbarometers hervorgeht.

In Bayern haben die Menschen demnach die höchste Meinung von ihren Schulen (Note 2,77). Es folgen Hamburg (2,92) und Sachsen (2,94) vor Baden-Württemberg (2,95) und dem Saarland (2,97). Am Ende des Ländervergleichs liegen Thüringen und Sachsen-Anhalt (je 3,17) sowie Bremen (3,50).

Noch schlechter falle die Bewertung der Bildungspolitik im eigenen Bundesland aus, erklärte die stellvertretende Leiterin des ifo-Zentrums für Bildungsökonomik, Katharina Werner. Nur 20 Prozent der Deutschen hätten dafür die Note 1 oder 2 vergeben.

78 Prozent der Befragten wollen, dass der Staat mehr Geld für die Schulen ausgeben soll. Dass alle Schulkinder, die die Lernziele nicht erreichen, kostenfrei Nachhilfeunterricht erhalten, befürworten 69 Prozent.

Auch mehrere Reformvorschläge für das Bildungswesen werden mehrheitlich begrüßt: 68 Prozent stimmen einem verpflichtenden Kindergartenbesuch ab vier Jahren zu. 81 Prozent sind für verpflichtende Sprachtests mit viereinhalb Jahren und gegebenenfalls verpflichtenden Deutschunterricht. 79 Prozent sprechen sich für ein tägliches 20-minütiges Lesetraining in Grundschulen aus.

Für das ifo-Bildungsbarometer wurde in diesem Jahr zwischen April und Juni eine repräsentative Stichprobe von 9.700 Teilnehmenden befragt.