Die Straftaten im Bereich Cyber-Kriminalität und Kinderpornografie in Niedersachsen sind massiv gestiegen. Cybercrime-Fälle seien in den vergangenen fünf Jahren um rund 40 Prozent, Kinderpornografie um 45 Prozent angestiegen, teilte Landesinnenministerin Daniela Behrens (SPD) bei der Vorstellung des „Lagebilds Cybercrime und Kinderpornografie 2023“ am Montag mit. „Angesichts des unglaublichen Leids der betroffenen Kinder und Jugendlichen müssen wir in Deutschland dringend Lösungen finden, wenn es darum geht, IP-Adressen lange genug vorzuhalten, um eine effektive Verfolgung dieser ekelhaften Straftaten zu ermöglichen“, sagte Behrens.
2023 registrierte die Polizei dem Lagebild zufolge 13.218 Cybercrime-Fälle, 3.422 Tatverdächtige wurden ermittelt. Laut einer aktuellen Dunkelfeldstudie des Landeskriminalamtes Niedersachsen (LKA) wird allerdings lediglich rund ein Viertel aller computerbezogenen Straftaten angezeigt.
Die registrierten Taten rund um die Verbreitung, den Erwerb, Besitz und die Herstellung kinderpornografischer Schriften beliefen sich 2023 auf 6.855 Fälle. Dazu kamen 1.126 Fälle von Jugendpornografie. Die Fallzahlensteigerungen bei Kinder- und Jugendpornografie sei unter anderem auf die Sensibilisierung der Bevölkerung und der Netzwerkbetreiber gegenüber Kinder- und Jugendgefährdung zurückzuführen, hieß es.