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Deutlich mehr Getreide für Heizen und Kraftstoff verwendet

Mehr in Heizung und Tank, weniger im Trog – heimisches Getreide wurde im vergangenen Wirtschaftsjahr vermehrt zur Energiegewinnung genutzt. Auch bei der Nutzung als Nahrung für Tier und Mensch gibt es Veränderungen.

In Deutschland ist zuletzt wieder mehr Getreide verheizt und verfahren worden. Wie das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft in Bonn nach vorläufigen Zahlen am Mittwoch mitteilte, wurden im Wirtschaftsjahr 2023/2024 rund 5,6 Millionen Tonnen des hierzulande produzierten Getreides zur Energieproduktion verwendet, etwa 51 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anteil der energetischen an der Gesamtgetreidenutzung stieg dementsprechend um über 4 Prozentpunkte auf 13,8 Prozent.

Unter energetische Nutzung fällt sowohl die Verbrennung von Getreide als Heizmittel als auch die Herstellung von Kraftstoff, etwa Diesel. Der Anteil vom Bioethanol, das für die Kraftstoffproduktion verwendet wird, lag bei knapp 29 Prozent (1,6 Millionen Tonnen).

Deutlich zurückgegangen ist hingegen die Getreidenutzung als Tierfutter von 22,8 auf 21,1 Millionen Tonnen. Dennoch bleibt das Tierfutter mit 51,5 Prozent der größte Posten bei der Getreidenutzung. Bei der Nahrungsmittelproduktion ist der Wert mit rund 8,6 Millionen Tonnen oder einem Anteil von gut 21 Prozent etwa gleich geblieben.

Insgesamt wurden laut Statistik im Wirtschaftsjahr 2023/2024 fast 41 Millionen Tonnen Getreide in Deutschland verbraucht, ein leichtes Plus zum Vorjahr. Ihren Bedarf konnte die Bundesrepublik demnach um 104 Prozent aus eigener Ernte decken, wobei es hier einen leichten Rückgang um 4 Prozentpunkte gab.